[havo]

Hallo Kämpfer79,
habe zwar schon oft im Forum die unterschiedlichsten Beiträge gelesen, aber mich noch nie selbst beteiligt. Jetzt aber muss ich mich doch mal melden, weil mir der Verlauf deiner Krankengeschichte so bekannt vorkommt.
Im letzten Frühjahr ist bei mir Gallengangkrebs mit Metastasen in der Leber festgestellt worden. Nachdem man erst gar nicht operieren wollte (angeblich aussichtslos) hat man sich in der Uni-Klinik dann doch nach vielem Hin und Her zu einer Operation entschlossen, Diese dauerte 10 Stunden und mir wurde ein ca. 1 kg großes Stück der Leber entfernt, so dass mir nur noch 20 % der Leber blieben. Nach 3 Wochen KH-Aufenthalt bin ich entlassen worden mit dem Hinweis, der Krebs sei völlig entfernt, aber könne jederzeit wieder auftreten.
Das war dann schon bei der 1. NU der Fall. Angeblich hatte sich eine Metastase an einem Wirbelkörper festgesetzt. Es folgten 20 Bestrahlungen und das Teil war tot. Im Februar bin wieder arbeiten gegangen. Die Ultraschalluntersuchungen der Leber zeigten keine Auffälligkeiten. Doch bei der 2. NU fand man plötzlich 5 neue Tumore in der Leber, die beim Ultraschall nicht gesehen wurden. Jezt ging das ganze Spiel von vorne los. Meine behandelnde internistische Praxis hatte mich schon abgeschrieben und wollte nur mit irgendeiner Chemo rangehen. Daraufhin bin ich wieder nach Essen gegangen, kam dort in eine Studie und wurde auch mit Cisplatin und Gemzitabin behandelt, genau wie von dir beschrieben. Nach einigen Therapien war der größte Tumor geschrumpft. Das war für mich ein Zeichen, weiter zu machen. Doch leider wurden auch bei mir die Blutwerte immer schlechter, so dass die Therapieabstände immer größer wurden. Beim 2. CT war der Tumor gleich geblieben, aber hatte sich verkapselt. Da das Blut sich jedoch nicht mehr so richtig erholt, habe ich jetzt erst mal Therapiepause, Ich muss alle 14 Tage nach Essen zur Blutkontrolle und alle 6 - 8 Wochen soll ein CT gemacht werden. Sobald der Tumor sich dann wieder regt, soll neu überlegt werden. Entweder andere Chemo (FU 5) oder es gibt noch die Möglichkeit, den Tumor zu "schmurgeln", eine neue Therapie, die aber nur geht, wenn der Tumor abgegrenzt ist wie bei mir, aber er muss auch eine gewisse Größe haben und das ist bei mir - gottlob- noch nicht der Fall.
Z. Z. geht es mir so gut wie seit einem Jahr nicht mehr. Ich habe aber auch die Chemos immer ganz gut vertragen.
Ich kann nur die Uni-Klinik in Essen wärmstens empfehlen. Man ist auf der Station gut aufgehoben, wird immer kompetent beraten, so dass man es auch versteht.
Das Wichtigste ist, nicht aufzugeben und den Kopf nicht hängen so lassen. Wie dein Name schon sagt, immer kämpfen
Alles, alles Gute
havo