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Alt 25.01.2008, 19:42
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Ihr Alle.................will mich nochmals bedanken für die netten kurzen Briefe an meinen Vater,- die ihm ein wenig Mut machen sollten und auch haben.

Ansonsten wird es im Moment immer stiller bei meinen Eltern,- bei jedem Telefonat mit Ihnen spüre ich förmlich wie deren innere Anspannung,- über die ja beide nicht reden-nicht miteinander-nicht mit uns Kindern- steigt,- denn am Montag,- also in drei Tagen hat mein Vater den Aufnahmetermin im Berliner Urban-Krankenhaus..........................ich selbst bin innerlich total zerrissen,- habe tierische Angst daß etwas bei der OP (Termin steht ja noch nicht fest,- sondern erstmal erneute Diagnostik nach der am 22.12.07 abgeschlossenen Chemotherapie,- danach werden wir genaueres erfahren), schieflaufen könnte,- denn ursprünglich wollte ich ihn doch ins Rudolf-Virchow-Klinikum bringen,- was uns von "Estella" so empfohlen wurde,- was mein Vater aber nicht wollte..................glaube ihm war einfach auch lieber in meiner Nähe (schräg gegenüber meiner Wohnung liegt das Krankenhaus doch) zu sein und der Chefarzt der ihn operiert war ja auch sehr nett und soll kompetent genug sein..............................Kompetenz ist aber auch bei OP-Schwestern, Narkoseärzten etc. gefragt,- und von denen kriegt man doch niemanden zu Gesicht.

Oh man,- wie gerne würde ich an der Uhr drehen und die Zeit vorstellen........daß die OP der Vergangenheit angehört und er alles gut übersteht..........so gut wie eben möglich natürlich.

Besorgt bin ich ein wenig darüber,- daß ich trotz mehreren Gesprächen mit meinem Dad ihn nicht dazu überreden konnte eine Patientenverfügung für den Notfall (von dem wir ja nicht hoffen, daß er eintritt) hinterlegt hat und nicht auch für alle Fälle eine Eigenblutspende rechtzeitig abgegeben hat im Krankenhaus........................irgentwie haben meine Eltern das ganze Thema Krebs und dessen evlt. Folgen völlig ausgeblendet,- innerlich sicherlich nicht,- aber sie werden fast sauer,- sobald mal das Thema auf Papa's Erkrankung kommt,- meine Mutter hat mich mehrere Male angeranzt: "Jetzt hast Du Papa wieder traurig gemacht,- warum müßt ihr immer wieder darüber reden?".

Tja,- irgentwie hab ich's auch inzwischen aufgegeben,- ihn überhaupt auf seinen Krebs,- seine Wünsche,- seine Ängste anzusprechen,- obwohl mir das Thema auf der Seele brennt.

Es geht mir immer mieser,- obwohl ich nicht diejenige bin,- die hier den Krebs hat.............mir wäre es wirklich lieber gewesen,- man hätte ab und an während der Chemopause über dieses und jenes reden können,- auch wie meine Mutter im Notfall alleine ohne ihn zurecht kommt,- er wird ja sicherlich einige Wochen mindestens von zu Hause fort sein,- das selbstgebastelte Hauswasserwerk streikt in letzter Zeit sehr häufig,- keiner von uns blickt da durch seine selbstgebastelten Ökoverbesserungen durch,- schon gar nicht meine Mutter............................bin etwas enttäuscht,- daß man alle Eventualitäten so ausblendet,- als wäre er nach drei Tagen Krankenhaus wieder daheim und könne alles selbst richten wie bisher.

Na ja,- ich bin wirklich ordentlich deprimiert und merke bei jedem Telefonat wie eben gerade ,- daß sie die ganze Zeit hoffen,- daß man das Thema Krebs nicht erwähnt oder evtl. technische Probleme im Haus etc..............naaa jaaa.....wenn es für die beiden besser ist es bis auf den letzten Punkt von sich zu schieben,- dann haben sie sich so entschieden,- dann hab ich das auch so zu respektieren.

Drückt uns bitte die Daumen für die nächste Woche,- da wird sich zeigen,- wie es steht und dann weitergeht.

Traurige Grüße

Marion.
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