Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 23.02.2004, 12:39
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Bin so schrecklich traurig!!!!

Hallo,

habe schon viel hier im Forum gelesen. Das ist alles so schrecklich. Ich weiß, dass ich mit meinen Sorgen nicht allein bin, und doch beruhigt mich das kein Stück.

Bei mir ist meine geliebte Oma die Betroffene. Ich möchte einmal kurz meine bzw. unsere Geschichte erzählen...

Ich habe meine Mutter durch einen Unfall verloren, als ich 4 Jahre alt war. Glücklicherweise haben meine Großeltern mich aufgenommen. Mein Opa war nicht sehr nett zu mir (Begrapschen u.ä.), jedoch liebe ich meine Oma über alles. Ich bin ihr für alles im Leben dankbar. Es war zwar teilweise schwierig wegen des Altersunterschied, aber alles immer noch besser als im Heim groß zu werden.

Mein Opa ist nun seit fast 2 Jahren verstorben (mehrere Schlaganfälle), was im Grunde für ihn und uns am besten war.

Letztes Jahr kam meine Oma ins Krankenhaus wegen einer Hämoriden-OP. Diese erwies sich als komplikativ, sie lag diverse Male danach noch im Krankenhaus. Bei einer erneuten Magenspiegelung entdeckten die Ärzte ein Geschwür im Magen, welcher sich nach genauerer Prüfung sich als Tumor herausstellte.

Man hat meiner geliebten Oma den Magen, die Milz, sämtliche Lymphknoten um den Magen herum sowie ein Teil der Bauchspeicheldrüse entnommen. Tests dieser Organe ergaben, dass sich dort keine Metastasen gebildet hatten, was uns natürlich sehr freute.

Die OP u. Reha hat meine Oma nicht so sehr gut überstanden. Nachdem sie jedoch nach Hause kam, hatte ich immer die gute Hoffnung, dort wird es bald besser gehen. Sie war schon immer ein starke Frau. Auch meine Freunde, die sie kannten, bestätigten mir dies. Ich wollte, dass sie wie früher wird - lebenslustig.

Nun habe ich letzten Freitag einen Anruf meiner Tante erhalten. Meine Oma liegt wieder im Krankenhaus. Man hat in der Leber Metastasen entdeckt. Wasser in Lunge hat sie auch. 2 Liter wurden schon entnommen, 5 sind noch drin.

Natürlich habe ich sie gleich besucht. Sie wirkt so schwach u. angreifbar. Ich wollte ihr nicht unbedingt sagen, dass alles schon wieder wird. Jedoch habe ich gesagt, dass es nur besser werden kann. Ihre Antwort war, dass es nur in der Kiste besser wird.

Ich bin so fertig mit der Welt. Was soll ich nur machen. Mir ist klar, dass meine Oma evtl. bald sterben kann. Sie ist immerhin schon 73. Die Oma von meinem Freund ist am 7.2.04 gestorben. Da habe ich immer gesagt, sie hat ihr Leben gelebt usw. Auch in Bezug auf meine Oma versuche ich mir das zu sagen, es gibt mir aber nicht wirklich Trost. Ich bin so unendlich traurig!!! Ich könnte den ganzen Tag nur weinen. Sie ist doch meine Oma... Ich möchte sie wieder reisen sehen, denn das ist ihre Leidenschaft, glaube aber nicht daran, dass sie sich noch mal richtig erholt. Die Ärzte werden nicht operieren, da sie zu schwach ist. Wie sieht es mit Chemo aus? Das schwächt den Körper doch auch ungemein, oder? Ich werde meine Oma auf jeden Fall unterstützen, auch wenn sie weder OP noch Chemo machen will, so schwer mir das auch fallen wird. Ich kann sie jedoch gut verstehen, falls sie sich gegen eine Behandlung entschließt.

Was mach ich nur, wenn sie stirbt???

sabrina.giese@web.de
Mit Zitat antworten