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Alt 11.05.2009, 18:03
*Anoli* *Anoli* ist offline
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Standard AW: was mach ich denn jetzt...

Hallo Klaus,

ist echt eine schwierige Situation, allerdings geht auch jeder Mensch ganz individuell mit dem Thema Krankheit/Tod usw. um.
Es gibt eben auch Menschen, die vielleicht gar nicht wissen wollen, wie es denn den medizinischen Befunden nach so aussieht. Habe selber diese Erfahrung gemacht, meine beste Freundin wollte lieber nicht alles wissen, was die Ärzte bei den Untersuchungen herausgefunden hatten und ihr Mann und ich haben das sehr respektiert. Für sie war es extrem wichtig, für sich selbst irgendwie eine Hoffnung aufrecht erhalten zu können, daher hat sie es vorgezogen, alle Informationen nicht direkt von den Ärzten sondern nur durch mich quasi 'gefiltert' zu bekommen. Auch diese Art mit der eigenen Erkrankung umzugehen sollte man absolut respektieren.
Für mich ist es auch so, wie du es siehst, mir persönlich ist es auch immer wichtig möglichst umfassend informiert zu sein. Bei meiner eigenen Erkrankung war ich zwar erst zwölf, aber ich fand es sehr unfair, als ich herausfand daß mich alle belogen hatten. Ich wollte schon alles genau wissen, ging ja schließlich um mich, mein Leben, meine Möglichkeiten usw....Ist aber halt nicht bei jedem so.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist es eine ganz gute Hilfe, einfach nur die von dem Betroffenen selbst gestellten Fragen zu beantworten, wer fragt hat auch ein Recht auf ehrliche Antwort. Und wer lieber nichts wissen möchte fragt auch nicht genau nach.
Wenn du den Eindruck hast, daß dein Freund vielleicht doch an mehr Informationen gelegen ist kannst du ihn ja einfach fragen, ob er denn mit einem Arzt schon mal ein Gespräch hatte und du kannst dich auch anbieten, ihn zu einem Gespräch zu begleiten. Auch seiner Frau kannst du dieses Angebot machen, meine Freundin und auch ihr Mann haben mich immer gebeten, bei wichtigen Gesprächen dabei zu sein, was beiden unheimlich hilfreich war. Für die Frau deines Freundes ist es ja schließlich auch eine ganz schwere Situation, vielleicht ist sie ja auch ganz froh wenn sie bei Gesprächen mit Ärzten und überhaupt in dieser schwierigen Zeit noch jemanden zur Seite stehen hat.
Wie gesagt, biete dich einfach an, ansonsten würde ich die Entscheidung über weitere Informationen oder lieber nicht-alles-wissen-wollen deinem Freund selber überlassen.

Ich wünsche dir alles gute, hör auf dein Bauchgefühl und versuche, ganz genau nachzuspüren, was deinem Freund jetzt wichtig ist.

Liebe Grüße,
Ilona
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