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Alt 16.10.2008, 14:51
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Hallo Thessa, hallo Bibi,

Zitat:
Ist es wirklich nicht schlimm? War Deine Mutter hinterher nachdenklicher als sonst?
Das mit dem Impuls seitens meiner Mama - das grenzte echt an ein Wunder. Ich hab mich sehr darüber gefreut, dass sie die Initiative ergriffen hat.

Bezüglich Deiner Fragen oben...es war nicht schlimm. Es ging nicht um die Beschreibung von Krankheitsverläufen, sondern zielgerichtet darum, dass man aufzeigt, wie die "letzte Zeit" gestaltet werden kann. Man hat aufgezeigt, dass Palliativmedizin vorrangig Lebensqualität schaffen will. Das auf palliativen Stationen in Krankenhäusern oberste Priorität das Wohlbefinden der Patienten hat. Dass diese selbstbestimmt sagen können, je nach Können und Gefühlslage - heute möchte ich dieses oder jenes tun. Ich möchte länger schlafen, ich möchte erst dann essen. Es geht um das Konkretisieren des Befindens - wenn z. B. Schmerzen formuliert werden, diese vorrangig zu behanlden, sodass der Patient eine gute Qualität haben kann. Wenn Schmerzen da sind, ist die richtige medikamentöse Einstellung sehr wichtig. Es wurde beschrieben, dass dies manchmal bis zu 14 Tagen dauern kann - wenn diese Einstellung im KH erfolgt, und die ambulante Versorgung geregelt ist, spricht auch nichts dagegen wieder entlassen zu werden. So wie Bibi es ja auch bei ihrer Mama beschreibt.

Ich habe heute mit meiner Mutter telefoniert und wir haben auch über gestern gesprochen. Sie hat extra nochmal betont froh zu sein, an dem Vortrag teilgenommen zu haben. Weil man halt jetzt auch über die Struktur hier in der Stadt, und über die Vorgehensweise besser Bescheid weiß. Es ist halt ein Netz, dass Hand in Hand zusammenarbeitet - und die fangen einen ja bekanntermaßen auf - und von dem Gefühl hat sie was mitnehmen können. Nachdenklich war sie, weil sie gestern noch irgendwas in der ARD gesehen hat spät in der Nacht. Weiß auch nicht, warum sie sowas immer guckt *kopfschüttel*. Das hat sie ganz schön runtergezogen. Gestern wurde auch das Thema Depressionen kurz angerissen. Angeblich gäbe es auch Patienten, die sehr "lebensbejahend" seien, trotz Erkrankung. Das war ein Punkt, an dem ich mir innerlich die Frage gestellt habe...wie definiert der Vortragende denn jetzt bitte lebensbejahend. Denn lebensbejahend ist meine Mutter auch. Dennoch glaube ich leidet sie sicher unter der ein oder anderen depressiven Verstimmug. Aber unter den Umständen empfinde ich Traurigkeit und dergleichen als absolut normal, oder wie erlebt und empfindet ihr das? (Wozu gibt es denn sonst Psychoonkologie u. dergleichen?)

@Bibi...ich bin auch stolz auf meine Mama, dass sie mit mir dahin ist. Ich hab jedenfalls ein wenig die Angst verloren. Nicht vor dem was irgendwann so oder so mal kommt - aber die Angst davor alleine vor einer Situation zu stehen, die ich nicht bewältigen könnte. Und meine Mama ist supertapfer - sowieso. Das sind halt unsere Mamas - die tollsten auf der Welt !

Liebe Grüße

Annika

Geändert von annika33 (16.10.2008 um 15:05 Uhr) Grund: Anbei die Verlinkung http://www.apph-ruhrgebiet.de/news.php?id=22
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