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Alt 06.01.2013, 11:06
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Andidepressiva / Beruhigungspillen für Angehörige

Hallo Carmen
was du von dir beschreibst, kenne ich gut, leider nur zu gut. Unsere/Meine Situation ist der deinen sehr sehr ähnlich.
Wir kämpfen seit 2 1/2 Jahren dagegen und im letzten Jahr kam eins ums andere dazu. Die Bestrahlung endete am 28.12. letzten Jahres und seitdem geht es nur noch bergab. Vorgestern haben wir meinen Mann dann ins KKH einweisen lassen, sonst wär er mir unter den Händen verhungert, verdurstet, einfach an Schwäche gestorben.

Wir haben einen 9jährigen Sohn, ich geh 11 Std. täglich arbeiten, auch jedes 2. Wochenende. Jetzt hab ich mir noch nen Nebenjob angenommen, damit das Geld wenigstens halbwegs für den Monat reicht
Jede Nacht nicht mehr als 1 bis 1,5 Std. Schlaf am Stück. Mein Mann muss ständig husten, also auch nix mit schlafen...Du siehst, ich kann dich sowas von gut verstehen...
Das alles ist sehr sehr belastend, selbst wenn man dann mal zur Ruhe kommt, es bleiben einem die wirren Gedanken, die Angst.
Auch ich nehme ein kleines Mittelchen zur Unterstützung. Mirtazapin...ist ein leichtes Anti-Depressivum mit einschlafunterstützender Wirkung. Beeinträchtigt auch nicht wirklich am nächsten Tag. Zusätzlich gehe ich einmal in der Woche zu meiner Psychotherapeutin...Die Kombi ist für mich genau die richtige.
Liebe Carmen...manchmal frag man sich, wie soll ich das alles schaffen, wie auf die Reihe kriegen, alles regeln, managen, mittragen und dann noch stark sein, helfender Partner an der Seite, Optimismus ausstrahlen, Kraft und Liebe geben....aber komisch...es geht...irgendwie gehts. Der Mensch ist in Ausnahmesituationen sehr sehr belastbar und kann mehr (er)tragen, als er von sich selber vermutet. Wärs für einen Fremden...nein, ich glaube nicht, dass wir dann in der Lage wären...aber es ist für den Menschen, mit dem wir alt werden wollten, den wir lieben und der (daran glaube ich fest) das gleiche für uns tun würde.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft, entspannende Momente (denn die brauchts) und natürlich dass du den ruhenden Pol in dir wieder findest
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GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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