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Alt 26.12.2007, 16:11
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 426
Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo Wölkchen,

obwohl gerade das "Fest der Liebe" ist, muss ich hier doch mal "Klartext" reden, bevor ich Schreikrämpfe am Rechner kriege oder anfange, vor Frust den besten Hund der Welt zu verprügeln :-(

Zitat:
Zitat von wölkchen Beitrag anzeigen
Bei mir waren es 450km Abstand, über Jahre. Was allerdings wenig hilft, wenn der psychische Abstand nicht gegeben ist...
Das hast du erkannt. Und ich bin mir sicher, dass du das auch schon erkannt hattest, als dieser thread vor über 9 Wochen begann...

Was hat sich seither bei dir verändert? Dein Vater säuft und terrorisiert die Familie - und findet das völlig OK. Deine Mutter hat Krebs, ordnet sich Vaters Terror unter - und findet das völlig OK, samt Vaters Suff. Dein Bruder fängt an zu Saufen, natürlich, er kennt es ja nicht anders von Zuhause - und deine Eltern finden das, genau wie er, völlig OK. Du findest das nicht OK, erträgst es aber (mit gelegentlichen Wutausbrüchen und chronischer Hilflosigkeit), wirst dabei seelisch nach und nach völlig zerrieben, und das seit Monaten tagtäglich.

Was hat sich verändert? Das weisst du selbst: überhaupt nichts, ausser dass du dein Leid hier offenbaren musst, damit du irgendwo Verständnis und vielleicht ein bischen Entlastung findest. Das ist völlig in Ordnung, und ich verstehe es nur zu gut! Nur: wenn du aus deiner Erfahrung keine Konsequenzen ziehst, wird dieser thread locker bis 2009 andauern (bzw. so lange, bis deine Eltern gestorben sind und dein Bruder als jugendlicher Alkoholkanker im stationären Entzug landet), ohne dass sich an deiner Situation etwas ändert.

Vor über 2 Monaten hast du hier in einem posting geschrieben:
"bin selbst Therapeutin und habe auch schon mit psychisch- und suchtkranken Menschen gearbeitet". Da kann ich nach diesem thread leider nur sagen:

MIR GRAUT VOR DIR - UND DEINE PATIENTEN TUN MIR UNSAGBAR LEID !!!

Was "arbeitest" du bitte mit solchen Betroffenen, wenn du selbst nicht mal ansatzweise in der Lage bist, mit deinen familiären Problemen, die dich seit deiner Kindheit verfolgen, umgehen zu können ???

Nochmal: Für dich als Betroffene in so einer schwierigen Familiensituation habe ich vollstes Verständnis dafür, dass du dein Leid in den KK-Foren klagst. Geht mir oft nicht anders, das ist nur menschlich. Aber wenn so jemand sich auf der anderen Seite "Therapeut" nennt und anderen Menschen in ähnlichen Situationen helfen will, dann finde ich das schlichtweg verantwortungslos. IMHO solltest du dringend deinen Beruf an den Nagel hängen, solange du nicht mal ansatzweise in der Lage bist, deine eigene "Psycho-Kacke" halbwegs konstruktiv zu lösen. Du bist erfahren und gebildet genug, um selbst zu wissen, was du da unternehmen kannst. Aber das zu tun, kann dir keiner abnehmen. Und solange du selbst nichts tust, hüte dich bitte davor, andere Menschen, die selbst auch nichts tun können, zu "therapieren".

VERDAMMT NOCHMAL, TU ENDLICH ETWAS! Was auch immer... solange es konstruktiv ist, statt weiter dem Elend zuzugucken und sich darüber zu beklagen.

Viele Grüße,
Stefan
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