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Alt 16.05.2017, 07:47
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Wie kann ich ihm Mut machen?

Hallo Kapua,

Also ich finde ja, Dein Vater hat das Recht auf etwas miese Stimmung, ich meine es IST doch zum heulen??? Er hat sich durch Chemo, Bestrahlung und OP gekämpft und jetzt, wo es ihm besser gehen sollte, kommt so eine Schei***???
Es ist auch ohne monatelange künstliche Ernährung durchaus nicht unüblich, dass nach den Therapien nicht himmelhochjauchzend folgt, sondern erstmal ein Loch, er muss das alles so UNFASSBAR leid sein...

Ich denke, Dein Vater weiß diese ganzen "nicht zu ändern" "besser als tot" Dinge doch alle selber, aber ich an seiner Stelle fände nicht, dass ich jetzt auch noch dankbar sein "müsste" für diesen Schei***!!! Ich habe es so gehasst, wenn mir jemand (gesund, frisch aus dem Urlaub zurück, braungebrannt und strahlend) erzählte, wie GUT es sei, dass ich schon einen Tag ohne übergeben geschafft habe. (Es ist ja WAHR, anders wäre schlechter, aber ich wollte trotzdem immer "DAS findest DU GUT???? Findest Du??? Möchte Dich mal sehen!!!" brüllen)

Mein Vorschlag: Sag ihm, dass er sauer, genervt, enttäuscht sein DARF. Ertrag diesen Zustand und versuch DANN ihm was gutes zu tun um ihn ein bisschen aufzuheitern. (Alles Schei*** ach so, bis auf seine tolle Familie, die jeden Tag kommt. Und bis auf die Tatsache, dass...). Ich würde versuchen die "Diese Dinge sind gut" Liste wachsen zu lassen und ich könnte mir vorstellen, dass Dein Vater irgendwann auch keine Lust mehr auf schlechte Laune hat, sondern lieber Zeit mit seiner Familie verbringen / im Garten sitzen / Tolkiens gesammelte Werke lesen wird...
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