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Alt 03.05.2006, 00:17
Benutzerbild von Geli-Emilie
Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adenocystisches Karzinom im Weichgaumen und der Kampf degegen

Hallo Mandy,

tja, Deine Mam scheint ein absoluter Ausnahmefall zu sein - im positiven Sinn natürlich! Und wenn es so gut abläuft, dann ist es natürlich auch Balsam für die Seele.

Mir gehts im Augenblick ziemlich gut, ich war kürzlich eine Woche lang auf Teneriffa, das hat mir einen richtigen Kick gegeben. Angenehmes Klima, nicht zu heiß, nicht zu kalt, vor allem hohe Luftfeuchtigkeit, weswegen ich nachts endlich durchschlafen konnte ohne wegen ausgetrockneten Mundes x-mal aufstehen zu müssen. Und viel unternommen haben wir auch (bin kein Strandlieger, das habe ich nur am letzten Tag gemacht, als der Leihwagen zurückgegeben war).

Eine etwas härtere Prozedur steht mir ab Donnerstag bevor: ich bekomme 27 Zähne saniert. Auf zwei Tage verteilt erst im Oberkiefer, dann ist der Unterkiefer dran. Alle werden abgeschliffen und bekommen Kronen. Aus Keramik vorsichtshalber, weil ich meinem Körper keine Metalle zumuten will. Ist zwar immer wieder die Diskussion, aber lieber gehe ich auf Nummer Sicher und nehme das, was mit Sicherheit unschädlich ist. Bedingt durch die Radio/Chemo und die damit verbundene Mundtrockenheit, weshalb ich ständig nachts Bonbons (zwar ohne Zucker, meistens Bepanthen-Lutschtabletten) im Mund haben musste, um nicht auszutrocknen, hat sich der gesamte Zahnschmelz zurückgebildet. Es ist so schlimm, dass mir schon die Zimmerluft zu kalt ist beim Einatmen, ich kann nur warme Zahnpasta nehmen, kann nichts Kaltes trinken, natürlich auch im Sommer kein Eis essen... der gesamte Biss hat sich erniedrigt, d.h., die Zähne sind alle kürzer geworden. Nun bleibt also nichts Anderes übrig, als eine Komplettsanierung durchzuführen. Nach Abzug der Kassenleistung muss ich nun selbst 9.920,- Euro berappen und weiß nicht, woher nehmen. Die private Zusatzversicherung lässt auf sich warten mit der Kostenübernahmezusage von den zu leistenden 65 %. Fast glaube ich an Absicht, um mich zu provozieren, dass ich vor dem Bescheid die Behandlung beginne, damit sie nachher nur noch die Hälfte zahlen müssen. Heute Morgen habe ich aber die Sachbearbeiterin mürbe gemacht, dass ich (unter Zeugen - meine Schwester hat mitgehört) versichert bekam, die Unterlagen rechtzeitig eingereicht zu haben und somit aus diesem Grund keine Abzüge bekäme. Nun ja, fast 10.000 Euro sind schon ein harter Brocken! Ich stehe ziemlich unter Zeitdruck, da ich am 17. Mai in die Reha gehe. Bis dahin muss ich alles hinter mir haben, da ich sonst sicher nicht an Gewicht zunehmen kann, wenn ich weiterhin solche Probleme mit dem Beißen und Kauen habe. Das alles habe ich der Sachbearbeiterin mitgeteilt und sie dafür verantwortlich gemacht, wenn der Reha-Erfolg ihretwegen in Frage gestellt ist. Im Zweifelsfall werde ich einen Anwalt einschalten. Wofür bin ich im Rechtsschutz?

Ich hoffe, dass auch dies Deiner Mam erspart bleibt. Im günstigsten Fall schläft sie ja bereits jetzt getrennt von ihren Zähnen (kleiner Scherz am Rande!)

Euch Beiden wünsche ich ganz herzlich, dass sich alles weiterhin so gut entwickelt wie bisher.

Liebe Grüße
Geli
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