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Alt 25.06.2006, 22:28
Isabel Eva Isabel Eva ist offline
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Standard AW: Hoffnung auch bei nicht operablem BSDK?

Hallo Taylor,

ich verfolge schon seit ein paar Monaten Eure Geschichte. Nun hast Du vor knapp einer Stunde den neuen Beitrag geschrieben und mir ist ganz schlecht vor Sorge. Du schreibst do verzweifelt und niemand kann wirklich helfen. Auch ich nicht - ich hab noch nicht mal einen klugen Rat. Seit dieser verfluchte und beschissene und verhasste Krebs vor 3 Monaten in unser Leben kam, war ich auch oft am verzweifeln und hatte oftmals Angst, dass mein Mann bis zu meinem nächsten Besuch tot ist. Inzwischen ist er nach erfolgreicher Whipple (?!) zu hause, aber nichts ist mehr wie vorher. Und doch dreht sich die Welt weiter, nicht für eine einzige Sekunde ist sie stehengeblieben. Ich weiß ja, dass das eh nichts nutzen würde, aber manchmal denke ich, es würde mich trösten.

Lieber Timo,ich habe dich von Anfang an so bewundert, was du alles organisiert hast und unternommen hast, um deinem Vater zu helfen. Irgendwer hat dir mal geschrieben, dass soviel Engagement nur die Liebe zuwege bringt und dass das bestimmt belohnt wird. Ich saß damals nur stumm und regungslos vor dem Bildschirm und dachte, "wenn du deinen mann liebst, dann mußt du das auch tun!". aber ich war wie versteinert - ganz gegen meine sonstige Art. Bei euch sind ganz viele gute Gedanken, nicht nur von denen, die dir schreiben, sondern auch von den vielen, vielen Menschen, die "nur" mitlesen.

Ein Trumpf fällt mir noch ein. das ist zwar ein bischen spirituell, aber ich spreche aus Erfahrung. Mein Vater hatte vor 13 Jahren auch Krebs, ich war érst 19. Da wir jetzt leider wieder über Krebs sprechen in der Familie, sagt er, er wollte leben für sein Kind, für mich (dabei war ich doch schon groß!). Aber er sagt heute auch, er wollte mich noch nicht alleine ist Leben entlassen, aufpassen, dass meine Ausbildung läuft und das Studium klappt, dass der richtige Mann kommt und die Enkelkinder ordentlich erzogen werden,... blablabla. Er wollte mich einfach noch begleiten. Heute habe ich selber zwei kleine Kinder und ich sehe, wie die beiden meinen Mann am Leben halten, ich wohl auch ein bischen, aber die Kinder vor allem. Ich habe lezte Woche bei einer Homöopathin eine "Lebensaufstellung" gemacht und ihr genau das erzählt. Dabei kam dann heraus, dass nicht nur mein Vater mich weiter begleiten will, sondern dass ich insbesondere ein Mensch bin, der nicht loslassen will. UND DU BIST AUCH EIN KIND! Lass deinen Vater nicht los, solange du nicht mußt. Gebruacht zu werden, macht glücklich und glückliche Menschen sind gesund.

Hoffentlich sind das nicht nur dumme Sprüche für dich, aber du hast mich mit deinen Beiträgen so sehr begleitet die vergangenen Wochen und mir Kraft gegeben, weil du das gleiche erlebst wie ich und es in Worte fasst. Ich will dir mit meiner wirren Schreiberei Mut und Kraft schicken, viele gute gedanken.

Mein verworrener Beitrag ist mal wieder ein Zeichen dafür, wie hilflos die Krankheit macht.

Isabel Eva

Geändert von gitti2002 (22.10.2014 um 01:17 Uhr)
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