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Alt 11.05.2004, 10:30
Gast
 
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Standard jeder muss seinen weg finden

Hallo Elke,
auch ich bin selbstständig und "Krebs" passt da überhaupt nicht ins Erwerbsleben. Was hätte ich nach der Diagnose darum gegeben, im öffentlichen Dienst beschäftigt zu sein ... Aber es ist nun mal nicht so. Da ich nach meiner Operation keine Chemo wollte und auch nicht brauchte, habe ich schon 2 Monate nach der Operation und sofort nach der Anschlussheilbehandlung (hat meine Krankenversicherung aus "Kulanzgründen" bewilligt, ich habe auch keine Kurversicherung) angefangen, stundenweise in meinem Büro zu arbeiten. Rückblickend würde ich sagen, ich hätte mir eigentlich von meinem körperlichen Zustand her noch 2 Monate Auszeit gönnen müssen. Ging aber nicht, die Vertretungssituation war eher schwierig und jeden Monat sind nicht unerhebliche Kosten wieder reinzuspielen ... Der Erfolg gerade selbständiger Tätigkeit gerade im Dienstleistungsbereich ist ganz erheblich von der persönlichen Präsenz abhängig.

Trotzdem glaube ich, dürfen wir die Signale des Körpers nicht einfach übergehen. Es ist sehr wichtig, a) die optimale medizinische Betreuung zu gewährleisten; das geht nur durch eingehende Information, b) zu helfen, den eigenen Körper in einen möglichst guten Zustand zu bringen, um den Kampf auch optimal führen zu können. Dazu gehört sportliche Betätigung (bin da selbst aber auch noch eher nachlässig)und eine möglichst gesunde Lebensweise und c) ist schließlich die Psyche nicht zu vernachlässigen; "Verdrängen" hilft nicht wirklich. Es gilt, herauszufinden, was hier sinnvoll ist, das kann z.B. eine psycho-onkologische oder psychotherapeutische Beratung sein. Versuche, trotz aller Anforderungen an Dich aus Beruf und Familie, auch etwas nur für Dich zu machen. Du lebst nur einmal (und das hoffentlich noch lange!). In diesem Sinne viel Kraft für ein bisschen mehr Egoismus, Lea
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