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Alt 22.02.2003, 16:27
Gast
 
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Standard Sie ist immer noch da...

Hallo Zusammen,

Tja, das mit den Gefühlen ist so eine Sache. Hat man sie (bin Gefühlsdussel) wird man verurteilt; hat man keine, ist es auch nicht recht.
Habe viele Jahre benötigt, um endlich zu MIR und den dazugehörenden Gefühlen voll und ganz zu stehen. Wenn auch oft nur im stillen Kämmerlein. Auf der Arbeit war der Tag mit Zahlen und Fakten usw ausgefüllt, abends kam - wie so bei vielen - die Familie und der Haushalt. Deshalb bin ich heute, trotz grosser Trauer, sehr glücklich alle Phasen des Sterbens mit meiner geliebten Mutti durcherlebt & miterlebt zu haben. Danach meldete ich mich sofort beim Hospiz zur Mitarbeit an. Am ersten Schulungsabend bekam ich plötzlich hohes Fieber usw. und musste ins Bett. Kein Problem dachte ich, dann beginne ich eben zum 2. Abend; Eis- und Schneechaos, somit kein Weg dorthin. Also "sagt" mir Jemand ganz klar und deutlich, dass ich noch nicht so weit bin.
Nun weiss ich auch warum, meine langjährige Freundin hat 2 Tage danach ihren Leidensweg begonnen, sie braucht mich. Da sie
1 Stunde Autobahnstrecke von mir entfernt wohnt, muss ich jederzeit abkömmlich sein.

Ich habe auch schon versucht meine Träume zu steuern, gelingt mir ganz ganz selten. Vielleicht fehlt mir dazu das Wie?? Entweder falle ich wie ein nasser Sack sofort weg, und habe am Morgen keinerlei Erinnerung an die Träume, oder sie sind so intensiv, dass sich je nachdem die Gefühle bis in den Tag hinein wahren. So erging es mir diese Woche, meine Mutti und ich konnten immer so toll miteinander bis zum Bauchweh lachen. Ich sass im Traum mit ihr an ihrem Esstisch (unser Stammplatz), und wir lachten mal wieder wie die Irren zusammen. Das tat so gut, dass ich schon lachend den Tag begann. In letzter Zeit sagte ich immer wieder, mir fehlt so sehr unser Lachen zusammen. Ich weiss, sie hat es gehört und dafür danke ich ihr.

ganz liebe Grüsse,
Jutta
Wünsche Euch noch ein schönes Wochenende.
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