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Alt 05.12.2013, 08:03
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

liebe sternschnubbe..
zu gut versteh ich deine derzeitige trauerphase. du willst es nicht wahrhaben, nicht akzeptieren.denn das tut weh und es fühlt sich fast schon wie verrat an, den tod unserer lieben zu akzeptieren. so ging es mir anfangs bei meiner mami auch. und wie du schreibst, sind es bei der mutter gerade die "rituale", wie abendliches telefonieren, die fehlen. ich habe heut noch ab und zu das bedürniss, sie anzurufen und ihr was zu erzählen oder ihren rat zu holen.
deine mami ist doch erst gegangen, da kannst du momentan auch noch gar nicht anders fühlen. auch für mich war es zu der zeit unvorstellbar, irgendwann damit leben zu können, geschweigedem wieder spaß am leben zu haben. und doch, so ist es gekommen. aber es hat seine zeit gebraucht. und in dieser zeit war alles an trauer drinnen: viel weinen, nach mami schreien, es nicht wahrhaben zu wollen und auch manchmal bockig zu sein.
mir half, viel darüber zu reden. immer und immer wieder. so löste sich langsam der knoten in mir und ich konnte es immer mehr als bestandteil meines lebens betrachten. es ist nunmal so, daß wir unsere mamis irgendwann gehen lassen müssen. natürlich denken wir alle dabei an ein hohes alter und daß sie dann irgendwann einfach einschlafen. daß sie uns dann doch so früh durch krebs genommen werden, haut uns einfach um.
als ich von mamis unheilbaren krebs erfuhr habe ich langsam angefangen, mich mit ihrem tod auseinander zusetzen. meine geschwister und ich sprachen viel darüber. als es dann zwei jahre später soweit war, kam in mir der gedanke, daß es nun soweit ist. ich war froh, diese 12 tage und nächte bei ihr sein zu dürfen. es war ein langer aber auch sehr wichtiger abschied. heut bin ich dankbar dafür, eine sehr intensive zeit.
bei dir ist es noch so frisch, liebe sternschnubbe, und ich will dich nicht überfordern mit meinen heutigen gefühlen, denn es ist bei mir nun schon fast 14 monate her. auch wenn es für dich derzeit unvorstellbar ist, so wirst auch du in deinem sein einen weg finden, damit zu leben.
wie gesagt, es wird immer weh tun, aber es wird irgendwann bestandteil deines lebens.
ich wünsche dir ganz viel kraft weiterhin für deine trauer.
fühl dich lieb gegrüßt von tine
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MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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