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Alt 07.07.2005, 15:52
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard vorstellungsgespräch und schwerbehinderung

Hallo Ophelia,
bei allem Rechtsanspruch halte ich das auch für eine problematische Sache sowohl die Erkrankung als auch den Schwerbehindertenstatus zu verschweigen. Sicherlich mußt du solche Fragen nicht beantworten und auch von dir aus das Thema nicht zur Sprache bringen. Aber sehr oft muss nach der Zusage ja auch ein Personalfragebogen ausgefüllt werden und da wird diese Frage mit Sicherheit auftauchen. Da dann 'Nein' anzukreuzen und wissentlich zu lügen halte ich für total falsch, denn das kann gründlich in die Hose gehen und man ist den Job schneller wieder los als man ihn bekommen hat. Ich hab so einen Fall vor ein paar Jahren miterlebt, wo die Schwerbehinderung bedingt durch Epilepsie verschwiegen wurde und als die Geschichte 4 Wochen nach der Arbeitsaufnahme bekannt wurde, war die Kollegin den Job wieder los.
Außerdem besteht ja auch die Möglichkeit, dass sich der potentielle Chef auf die eine oder andere Art bei einem früheren Vorgesetzten des Bewerbers zusätzliche Referenzen einholt. In manchen Branchen kennt man sich eben auch, trifft sich irgendwelchen Veranstaltungen oder. Wenn das hintenherum bekannt wird hat der Jobanwärter von vorn herein keine Chance mehr.
Und letztendlich, auch wenn der/die Bewerber/in sich belastbar und nicht behindert fühlt, der Status Schwerbehinderung wurde ja nicht ohne Grund zuerkannt und es ergeben sich ja auch Vorteile daraus.
Ich persönlich würde dazu tendieren mit offenen Karten zu spielen und wenn zur Sprache kommt, was man z. B. die letzten 3 Jahre gemacht, auch mit der Wahrheit rauszukommen. Die Kunst besteht wahrscheinlich darin, dass möglichst diplomatisch zu verpacken und auch deutlich zu machen, dass man trotz dieser vorherigen Erkrankung für den Job bestens geeignet ist. Insofern finde ich deinen o. g. Vorschlag gar nicht so verkehrt.
Liebe Grüße
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