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Alt 08.06.2011, 16:32
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riedlenseppl riedlenseppl ist offline
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Hallo, an alle lieben Mitleser!

Zur Zeit geht es ein bisschen drunter und drüber.
Die Arbeit steht mir gerade bis zum Hals, manchmal weiß ich nicht, wo ich anfangen soll und wann es mal aufhört...
Mama ist jetzt seit Montag in ihrer eigenen Wohnung, also zu Hause.
Die Betreuerin aus Ungarn, die wir am Montagabend vom Bahnhof abgeholt haben, ist sehr nett. Sie spricht wirklich gut deutsch, ist sehr herzlich, aufgeschlossen und wie es scheint auch fleißig.
Meine Schwester und ich haben am Montag noch mit den beiden Abend gegessen und dabei so viel wie möglich erklärt und besprochen. Mir tat die Frau fast ein bisschen leid, nach so einem langen, anstrengenden Tag (12 h Zugfahrt) überschüttet zu werden mit Informationen und Verantwortung... Sie schien es jedoch ziemlich gelassen zu nehmen, obschon sie dann, glaube ich, froh war, als wir um 23.00 Uhr endlich fertig waren.
Sie war dann echt bettreif, Mama aber auch noch nicht im Bett...stand immer noch mit uns herum, halb bettfertig, aber eben noch nicht ganz ...irgendwie war es komisch, sie wollte uns quasi verabschieden, "ja, fahrt nur, kommt gut nach Hause..." und die Betreuerin, wie gesagt, konnte sich auch kaum noch "auf den Beinen halten"... "ja, ja, geh ruhig nach oben, schlaf gut..." (sie schläft zwei Stockwerke über meiner Mama)
Als ich im Auto nach Ulm saß, dachte ich immer wieder, "hoffentlich geht das gut, hoffentlich macht sie jetzt nicht irgendetwas Unvorhergesehenes..."

Am nächsten Tag hat mir meine Schwester erzählt, dass sie bis um 9 Uhr geschlafen hat, aber leider ihre Perücke nicht auf den dafür vorgesehenen Perückenkopf, sondern auf die Nachttischlampe gelegt hat...
Ergebnis: ruinierte Perücke!!!!!

Leider nehmen die "Chaosaktionen" immer mehr zu, man muss eigentlich, wenn sie nicht gerade irgendwo sitzt oder liegt, immer schauen, was sie macht...
Am Dienstag hat sie zum Beispiel im Garten angefangen, den Birnbaum abzuernten... Ja, das wären schöne Birnen geworden...

Ich fühle mich zur Zeit total unruhig, weil ich nicht weiß, was und wann es passiert. Ein scheixx Gefühl!
Und meine Schwester ist ab morgen für zwei Wochen in Spanien...

Gestern habe ich mit einer Bekannten, die bei uns in Ulm im Hospiz mitarbeitet, gesprochen. Sie meinte, ich solle doch einfach mal Kontakt aufnehmen mit dem Hospiz in Stuttgart und die kommen dann zu einem Beratungsgespräch zu meiner Mama nach Hause.
Ich habe mit meiner Schwester abgesprochen, dass ich das für nächste Woche versuchen werde, obwohl ich sie natürlich viel lieber dabei gehabt hätte.

Und so stehen nun verschiedene Termine für mich an, die es zu erledigen gilt, viel hin und her Fahrerei zwischen Ulm und Stuttgart, und das wäre alles halb so schlimm, wenn ich wüsste, dass es Mama nicht schlechter gehen wird...aber diese Unsicherheit ist wirklich bedrückend.

Traurige Grüße
von Christiane,
die euch nur das Beste wünscht
und hofft, dass es euch allen guuuuuuuuuuuut geht!
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Mit den Gedanken
und dem Herzen
immer bei dir,
Mamsini
Bin ich hier, bist du's auch!
Du warst wunderbar.
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