Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 11.08.2006, 11:34
Snoopy75 Snoopy75 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 11.08.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Was wünscht sich eine erkrankte Mutter für ihre Tochter?

Hallo Rinesmama,

das tut mir sehr, sehr leid für Dich!


Meine Mutter hat übrigens das gleiche gesagt wie Du: Ihr wäre es wichtig, daß ihr Kind gut versorgt ist und zurecht kommt.

Die Möglichkeit gemeinsam wegzufahren: Das ist so eine Sache. Meine Freundin hatte es vor. Aber ihre Mutter will wohl lieber, daß sie ihren Urlaub mit ihrem Freund verbringt. Sie will ihr nicht zur Last fallen (was übrigens im Grunde der Tenor der letzten 10 Jahre ist - nur ohne es richtig in Worte zu fassen).

Meine Freundin würde gerne mit ihr verreisen. Aber wenn es zeitlich klappen würde (wie jetzt nach der Chemo und Bestrahlung) dann ist sie zu geschwächt.

Ansonsten verbringen die Zwei viel Zeit miteinander. Mal mehr, mal weniger "effektiv".

So richtig drüber geredet haben sie aber wohl nur am Anfang, also kurz nach der Diagnose. Sie haben beide nicht wirklich Hoffnung. Eben auch wegen der Diagnose und wegen der Erfahrungen, die sie schon gemacht haben.


Ich weiß nur eines: Sie würde beide gerne heiraten (also meine Freundin und ihr Freund). Jetzt fühlt sie sich aber unsicher, ob sie es eben noch "vorher" machen sollte. Sie möchte nichts lieber, als den einzigen Menschen aus ihrer engsten Familie dabei zu haben, der ihr noch geblieben ist.
Andererseits weiß sie aber nicht, ob ihre Mutter vielleicht genau andersrum reagieren würde: dass sie zum Beispiel empört ist, dass meine Freundin überhaupt "feiern" kann in so einer Zeit.
Oder dass sie keine "gute Miene zum bösen Spiel" machen möchte, es dann aber muss - des lieben Friedens willen.

Andererseits: was werden die Leute sagen? Also die, die nicht wissen, dass sie schon länger übers Heiraten nachdenken? Werden sie denken, dass es ein Schnellschuß ist? Dass sie nur heiraten, weil ihre Mutter nicht mehr lange zu leben hat?

Vielleicht macht sie sich auch einfach zu viele Gedanken.
Das konnte sie schon immer gut (ich aber auch).

Ihre Mutter richtig einzuschätzen haben wir noch nie geschafft.
Und sie ist meine beste Freundin seit der 7. Klasse.

Es ist alles nicht einfach.

Ich hab ihr geraten auf jeden Fall einen gesunden Egoismus zu entwickeln. Wenn es IHR gut täte den schönsten Tag ihres Lebens mit ihrer Mutter zu teilen, solange es noch geht und wenn es ihr Freund ebenso sieht, dann soll sie es auch tun!
Reden werden eh nur die, die es nicht besser wissen.

Sorry, ist was länger geworden.


Yvonne
Mit Zitat antworten