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Alt 31.03.2003, 00:00
Gast
 
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Standard Hilfe/Therapie/Erfahrungen 2

Hallo,
ich hab schon öfters hier reingeschaut und möchte jetzt auch gerne mal was erzählen: Mein Schwiegervater bekam im November 2002 die Diagnose "Speiseröhrenkrebs", nachdem er monatelang immer wieder Fieber hatte, keiner wusste, warum; ausserdem hatte er leichte Schluckbeschwerden. Bei einer Magenspiegelung im August wurde nichts(!) gefunden, erst durch Zufall, bei einer Herzuntersuchung entdeckten die Ärzte einen Schatten an der Speiseröhre. Dann hieß es, er würde sofort operiert, hatte auch schon einen OP-Termin. Beim Belastungs-EKG stellte man fest, sein Herz ist so schlecht, dass er die OP vermutlich nicht übersteht.Von November bis Januar passierte überhaupt nichts (ein Arzt sagte zu meiner Schwiegermutter, wenn er Glück hat, stirbt er an seinem schwachen Herzen, dann bleibt ihm einiges erspart; maximale Lebenserwartung noch 2 Jahre). Im Januar wurde er endlich behandelt: insgesamt 31 Bestrahlungen, die er sehr gut vertragen hat, und parallel dazu Chemo. Mittlerweile hat er die dritte Chemo hinter sich, und es geht ihm gut! Vor Beginn der Behandlung wurde eine Magensonde gelegt (obwohl er nach wie vor alles essen kann), da bekommt er täglich 2500 Kalorien zusätzlich rein, um zuzunehmen; klappt auch ganz gut. Nächste Woche kommt die vierte und letzte Chemo, dann wird er wieder durchgecheckt, ob das alles was gebracht hat. Momentan sind wir sehr optimistisch, wenn uns auch klar ist, dass es jederzeit schlimmer werden kann. Er selber ist auch guter Dinge und trägt alles sehr gelassen. In seinem Fall war es vermutlich gut, dass nicht operiert wurde. Ich wollte das alles mal loswerden, nachdem ich hier so viele schlimme Sachen gelesen habe, um zu erzählen, dass es nach dieser Diagnose nicht unbedingt immer gleich total bergab gehen muss! Vielleicht hilft's ja dem einen oder anderen Betroffenen?
Liebe Grüße an Euch alle
Karin
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