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Alt 06.02.2014, 13:33
Rita15 Rita15 ist offline
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Registriert seit: 22.12.2013
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs

Hallo piano,

von meinem Mann kenne ich diese stille Wut auch.
Er wollte auch nicht berührt werden, wenn es ihm schlecht ging, was einem natürlich super schwer fällt, wenn man doch gerne trösten und helfen möchte...

Meine Schwester hat auch einen kranken Mann zu Hause und sie bezeichnet diesen Gemütszustand immer als `garstig´. Trifft es gut, finde ich.
Unsere Männer wollen die Verarbeitung der Krankheit eigentlich mit sich selbst ausmachen, möchten uns nicht belasten, so sein wie immer.
Und reagieren doch anders als sonst: genervt, ungehalten, ungerecht.
Besonders schlimm war und ist es bei meinem Mann, wenn es ihm körperlich schlecht geht. Das ist heute mein Barometer, man möchte ja auch nicht immer fragen, wie es ihm geht...
Würde mich selbst auch nerven!

Die Psyche spielt halt eine große Rolle. Ich glaube, die Verarbeitung einer schweren Krankheit hat auch was mit Trauer zu tun, was man alles nicht machen kann und doch gerne möchte. Wut darüber ist eigentlich verständlich.
Wobei damit auch nicht alles entschuldigt werden kann!
Es ist schwierig hier das Gleichgewicht zwischen `kontra geben´und `sich gefallen lassen´ zu finden.
Man selbst ist ja schließlich auch durch die Sorgen belastet und nicht jeden Tag gleich drauf.

Ich denke wir können nur Geduld haben und zu verstehen geben, dass wir für sie da sind, wenn sie es möchten.

Hoffentlich geht es deinem Schatz bald etwas besser!

Liebe Grüße
Rita