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Alt 22.09.2017, 17:26
henk39 henk39 ist offline
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Standard AW: Bin neu mit Adenokarzinom

Hallo Sandy,
erst einmal herzlich willkommen hier.

Die Diagnose ist erst einmal ein Riesenschock, der auch schlaflose Nächte und viel Angst verursacht! Bei war es 12/2015 im Ausland während einer längeren Reise. Nach Rückkehr, Diagnostik (T3, No, Mo, G3, Adenocarcinom am Übergang zum Magen) und Bestrahlung sowie Chemo war die OP mit Magenhochzug in 3/2016 in der Uni Köln. Nach OP kam die Reha, und Ende Juni habe ich wieder gearbeitet in Teilzeit als Selbstständiger.

Was mir geholfen hat bei dem ganzen Kopfkino war einmal der Kontakt zu einem Psychotherapeuten, der auch Psychoonkologische Kenntnisse hat. Die Krankenkasse zahlt eine Therapie, auch sehr hilfreich nach der OP! Dieses Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen wegbrach war extrem.

In Köln gibt es die Einrichung "Lebenswert", wo auch andere Onkologie-Patienten sind, und es werden verschiedene Gruppen und Aktivitäten (Entspannung, Yoga, Tai Chi, Qigong und auch Spaziergänge) angeboten. Nach aller Diagnostik, Angst, Chemo, Übelkeit, Nebenwirkungen etc. war es endlich etwas für den Kopf! Lässt sich aber auch in jeder Stadt selbst organisieren. Dort gab es auch ein Onko-Sport-Fitnessstudio-Angebot, wo keiner einen doof anschaute, wenn man nach kurzer Zeit schon platt und erschöpft war und die Gewichte auch von 10-jährigen schneller bewegt worden wären. Es ging darum, etwas mit dem doch sehr geschundenen Körper zu machen im Rahmen der individuellen Möglichkeiten.

Sehr gut war auch der Besuch einer Speiseröhrenkrebs-Selbsthilfegruppen und die Erzählungen und Berichte Anderer, die das Alles hinter sich hatten und wieder in dem Leben danach " Fuß gefasst haben".... und es lohnt sich aus eigener Erfahrung!

Aus meiner Sicht ist es wichtig, sich in einer (Uni-)Klinik operieren zu lassen, die mehr als die geforderten 10/Jahr machen. Erfahrung auf dem Gebiet heißt, das es mindestens 100-150/Jahr sind...

Viel Glück und Viel Kraft
henk
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