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Alt 09.11.2004, 09:10
Gast
 
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Standard Ist es wirklich so aussichtslos???

Hallo Tanja,

bei älteren Patienten machen viele Ärtze nichts mehr, oder behandeln tatsächlich "nur" palliativ (dh schmerztherapeutisch), da häufig die Ansicht besteht, daß die Therapie mehr Qualen als Nutzen bringt und den Patienten stark schwächt.

Ich selbst bin erst 33 Jahre alt und mein Gallengangskarzinom wurde im April diesen Jahres entdeckt und ich kann diese Einschätzung der Ärzte - so grausam sie klingen mag - nur unterstützen!
Obwohl ich mich anfangs gesund fühlte, baute ich innerhalb von Tagen ab und war monatelang im Krankenhaus (das nur zur Entfernung des Primärtumors!!!), jetzt läuft die Chemo, und selbst mir sagen die Ärzte, daß ich nur eine übersichtliche Lebenserwartung habe - vielleicht ein paar Jahre, wenn ich Glück habe. Die Nebenwirkungen einer Chemo sind auch kein Vergnügen!

Kurz gesagt: Gallengangskrebs ist eine ausgesprochen aussichtslose Sache, der einzige "Vorteil" ist, daß es eine relativ schmerzlose Krebsvariante ist, da in der Leber selbst keine schmerzleitenden Nerven sitzen.

Tut mir leid, daß ich das so brutal sage, aber als selbst Betroffene kann ich euch nur den Rat geben, wirklich jeden Tag mit der Mutter zu genießen und auch Gesprächen zum Thema "Tod & Sterben" nicht aus dem Weg zu gehen, denn als Kranker möchte man gern noch Dinge klären, der Familie noch Dinge sagen, die sonst unausgesprochen bleiben (gute wie schlechte)....
Nutzt diese Zeit als Chance!

Nic
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