Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 03.07.2004, 21:19
Ladina Ladina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.06.2004
Ort: Ostschweiz
Beiträge: 868
Standard Bücher zum Thema: Schreibwerkstatt

ERZÄHLUNG EINES BETROFFENEN
+++++++++++++++++++++++++++

Titel: Der Vogel und die Krake
Untertitel: Eine subjektive Geschichte über die Krankheit Krebs
Autor: Alfred Behlau
Verlag: AbeKra-Verlag,2000
ISBN 3-9805124-2-8,Kartoniert, 186 Seiten, 10 Abbildungen

Preis ca. 9.98 Euro-D, sFr.16.-, 10.30 Euro-A
Leider zwischenzeitlich vergriffen. ACHTUNG: Maryjoe kennt den Autor - vielleicht gäbe es Restexemplare

Verlagstext:
Dieses Buch hat keine vorgefertigten Lösungen parat. Es gibt Antworten,in dem es Fragen stellt.
'Der Vogel und die Krake' ist kein medizinischer Ratgeber zu der Krankheit Krebs, sondern ein Buch über existentielle Gedanken und Gefühle - eine kritische Auseinandersetzung mit den Tabuthemen der Gesellschaft.

Dieses Buch ist nicht allein an Krebspatienten und deren Angehörige adressiert, sondern an alle, die den Mut haben, sich über die Grenzsituationen des Lebens Gedanken zu machen und gesellschaftliche Gegebenheiten, Normen und Verhaltensweisen zu hinterfragen.

Zum Autor:
Alfred Behlau,geboren 1956,ist Tischlermeister.
Er und seine Ehefrau sind Eltern dreier Kinder, von denen das Jüngste an einem unheilbaren Tumorleiden verstarb.
Durch die eigene ,berufsbedingte Krebserkrankung (Adenokarzinom der Nasennebenhöhlen) kann er seine Tätigkeit als Handwerker heute nicht mehr ausüben.Er ist in der ehrenamtlichen Arbeit von Selbsthilfegruppen engagiert.U.a. im "Verein Tulpe"(Verein zur Betreuung und Hilfe für Gesichtsversehrte) http://www.tulpe.org
Neben seinen Aktivitäten als Liedermacher und Verfasser von Kurzgeschichten, die bereits in zahlreichen,einschlägigen Zeitschriften veröffentlicht wurden, gibt er mit der Geschichte 'Der Vogel und die Kranke' sein Debüt als Buchautor.

Anmerkung von Ladina:
Das ist ein ganz besonderes Buch und es ist schwierig, einen Kurztext darüber zu verfassen, der dem Inhalt gerecht wird.
Alfred Behlau erzählt von den Erfahrungen von Manfred Laube und es sind seine eigenen Erfahrungen. Er beschreibt poetisch, zart und liebevoll die Zeit, die er mit seiner Tochter Lisi verbrachte, nachdem deutlich wurde, dass das kleine Mädchen sterben würde.
Er beschreibt sein normales Leben,Familienleben, Arbeitsleben und die spärlichen Momente der Freizeit.
Er beschreibt seine Gefühle und die Erfahrungen der Familie beim Besuch des Trauerseminars, die Befreiung, die er erlebte.
Jahre später erkrankt er selbst an Krebs und auch diese Gefühle vermag er in Worte zu fassen in einer Weise, die berührt,ohne einen runter zu ziehen.In einer Weise auch, die mir persönlich eine neue Welt eröffnete, von der ich spüre, dass ich sie auch in mir trage.

So birgt diese Geschichte, die Alfred Behlau als Verarbeitung seiner Erlebnisse geschrieben hat so viel von den Gefühlen eines jeden Menschen, der jemals eine Grenzerfahrung gemacht hat.Sie ist fesselnd und befreiend, leise und dröhnend erzählt und sie ist wahr.
Es hat mir gut getan, diese Geschichte zu lesen und wahrscheinlich tue ich es vertiefend noch ein zweites Mal.
Mit Zitat antworten