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Alt 23.01.2003, 20:56
Gast
 
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Standard Vorstellung und ein Sack voll Fragen

Lieber Peter,

ich habe heute viel über deine Zeilen nachgedacht. Besonders deine Bemerkung darüber, dass hinterbliebene Kinder in der Regel doch recht gut über den Verlust eines Elternteils hinwegkommen können. Ich kenne jemanden, der vor kurzem das gleiche behauptet hat, und ich denke, es stimmt auch. Bei meinem Vater ist es jetzt ein Jahr her. Ich muss sagen, dass ich in diesem Jahr immer und rund um die Uhr an ihn gedacht habe, aber jetzt ist es gut. Ich bin nicht mehr so verzweifelt. Ich denke täglich an ihn und beschäftige mich auch täglich mit Krebs und dem Tod, aber es tut nicht mehr so weh. Er hat jetzt sicher seinen Frieden und vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder.
Die Sache, die mich am meisten beschäftigt, ist die Frage nach seiner Angst vor dem Sterben. Dazu musst du wissen, dass er sich eine Woche vor seinem Tod in eine Klinik zurückgezogen hat und niemanden von uns sehen wollte. Ich frage mich immer, ob ihm dies ganz zum Schluss nicht vielleicht doch leidgetan hat. Ist er einsam gestorben?
Ich weiß es nicht, werde es nie erfahren und möchte dich damit auch gar nicht belasten. Es ist schon ganz schön unfair von mir, dich in deiner jetzigen Situation mit meinen "Problemen" zu nerven, nicht wahr?
Übrigens habe ich dir nicht "unterstellen" wollen, dass du dich bzgl. deiner OP mit dem Tod auseinandersetzt.
Wann hast du deinen OP-Termin?

Viele liebe Grüße. AnjaII
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