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Alt 18.05.2006, 07:38
loence loence ist offline
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Standard AW: Langer Abschied: Darmkrebs Endstadium

Euer Zuspruch und die virtuellen Umarmungen tun wirklich gut, ebenso wie es gut tut, sich hier mal aussprechen zu können, denn in der familie ist das nicht möglich. hauptsächlich weil jeder mit dem abschied von mutter auf seine weise beschäftigt ist und die ganze energie in mutter und auch unseren vater steckt, damit er nicht auch aufgibt. das ist so mit das schlimmste, meinen vater zu sehen, wie es ihn vor schmerz oft schier zerreisst.

was meine schwester und ich nicht wissen ist, ob meine mutter noch am leben festhält, weil sie es für sich selbst will, oder um meines vaters, ihres mannes - willen. meine mutter war immer so eine lebensbejahende und aktive frau, wenngleich sie ein schweres leben hatte. manchmal habe ich den eindruck, sie erst jetzt wirklich kennenzulernen, wie sie mit mir spricht, was sie mir mitteilt, wenn sie z.b. sagt, sie wollte mir noch so viel sagen und jetzt läuft ihr die zeit davon. (jetzt kommen mir schon wieder die tränen). ich wünschte, mein vater könnte auch endlich los lassen, vielleicht würde es dann meiner mutter auch leichter fallen, zu gehen?!

eine grosse hilfe ist uns - und auch ich zolle den hospizmitarbeitern grossen respekt - deren ansicht zum sterben und deren art, täglich damit umzugehen. die gespräche mit der schwester tun mir immer sehr gut. allen, die gerade ähnliches durch machen wünsche ich von dieser stelle aus, auch viel kraft und den glauben daran, dass das leben in einer anderen welt für unsere angehörigen, die sich verabschieden, weitergeht.

lg loence
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