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Alt 13.07.2010, 18:05
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Mapa,

ich lese Dich sehr gerne und ich fühle, dass Du eine Frau bist die mit beiden Beinen am Boden steht.
Das gleiche gilt auch für Annika und Gabi- Diana durfte ich schon persönlich kennenlernen und kann nur sagen...eine überaus sympathische, sehr gutaussehende und ganz warmherzige, schlaue Frau! Klingt jetzt bissle schleimermäßig...ist aber so und muss auch mal gesagt sein!
Auf jeden Fall stehen wir alle da, haben geliebte Menschen verloren und fühlen die Trauer, die ein so tiefes und intensives Gefühl ist. Wir alle haben unsere eigene Art mit Gefühlen umzugehen...ob es Liebe, Freude, Trauer oder Ärger ist.
Du sagst ...Du möchtest Dich nichht auf das Wechseln des Musters einlassen, weil die geliebten Menschen nicht mehr zurückkommen.( Kurzzitat...sicher korrekturwürdig bitte drüber weg sehen)
Das Drama ist, dass wir alle wissen, dass wir alle endlich sind...und trotzdem tut es so weh!
Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind immer fürchterliche Angst hatte, dass meine Eltern sterben könnten. Dann haben sich meine Eltern scheiden lassen. Das empfand ich als ganz fürchterlich. Damals in den 70gern haben sich die Leute noch nicht so oft scheiden lassen und in unserem Dorf in meiner Klasse war ich die einzigste. Mein Vater ist danach für viele Jahre ins Ausland gegangen...schon damals musste ich mit dem großen Schmerz und dem Verlust umgehen.Dann in der jüngeren Vergangenheit, hatten wir gute , enge, liebevollste Jahre miteinander.Ich empfinde es als sehr gemein, dass ich ihn jetzt schon wieder verlieren musste.Ich habe ihn ein Leben lang so sehr geliebt. Er war die Stütze meiner schwachen Tage , der Mensch der immer da war...einer der mich nie im Stich gelassen hat.
Aber....ich habe all diese wunderbaren guten Tage in meinem Herzen, jede Stunde jede Minute ist konserviert. Ich stehe da und denke an seine Worte, er sagte: Ich hatte ein so gutes Leben. Habe wunderbare Länder bereist und tolle Menschen kennengelernt, ich habe gutes getan...nicht nur aber doch vieles, habe tolle Kinder, eine Tochter die in der schweren Zeit an meiner Seite ist, mein Haus in dem ich bleiben darf..wenn ich jetzt gehe, blicke ich auf ein erfülltes und glückliches Leben!
Das,ist unglaublich tröstlich..ein Papa der seine Zeit gut genutzt hat...der glücklich und voll Würde gegangen ist.
Ich möchte dass dies meine Kinder auch mal sagen...sie hat ihre Zeit genutzt...Carpe Diem...ich habe gute Tage...wunderbare Begegnungen und das Vertrauen, dass dies hier nur ein Intermezzo ist.

Ich streichle meine wunderbaren Kater, spreche mit stolz geschwellter Brust von meinen wunderbaren Kindern und sage meinem Mann jeden Tag wie sehr ich ihn liebe. Ich schaue am Abend hoch zu den Sternen...manchmal sind Tränen in meinen Augen...ich vermisse ihn...diesen wunderbaren Vater...aber ich blicke in warmer Dankbarkeit auf unsere guten Tage zurück und fühle warmes Glück in meinem Herzen.Dann wird die Trauer erträglicher und bekommt eine andere Form...ich habe das Muster gewechselt!

Es ist wunderbar, dass wir uns hier gefunden haben...ihr Frauen....es grüßt Euch herzlich...die auch unter dieser Hitze sehr leidenden Mariesol der gerade die Schokolade im Laden vom Tisch schmilzt.
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