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Alt 22.11.2002, 22:08
Gast
 
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Standard Weichteilsarkom

Hallo zusammen !

Nachdem ich dieses Forum einige Zeit mit Interesse verfolgt hab, wollte ich meine eigene (bisherige) Geschichte ebenfalls veröffentlichen, in der Hoffnung, daß sich vielleicht jemand angesprochen fühlt, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Es begann alles vor ca. 1 Jahr als ich plötzlich starke Schmerzen in den Oberschenkeln und an den Hoden verspürte. Ich ging zum Urologen, der mich untersuchte und aufgrund eines unklaren Befundes ("ich fühle etwas was da nicht hingehört") eine CT des Unterleibes veranlasste. Wie sich herausstellen sollte, litt ich an einem sogenanntem DESMOPLASTISCHEN RUNDZELLTUMOR, einem Weichteilsarkom. Der Tumor hatte bereits heftig gestreut und sich neben der Manifestation im Bauch ebenfalls in der Lunge und den Knochen abgesiedelt. Für mich brach von einem Tag auf den anderen ein vollkommen anderes Leben an. Nach der Diagnose begann man sofort mit 6 Zyklen einer Chemotherapie nach dem VIDE-Schema und einer anschließenden Hochdosis mit Busulfan und Melfalan. Alles in allem dauerte die Behandlung über ein halbes Jahr, was im Anschluß knappe weitere 6 Monate Ruhe im Wachstum bescherte. Aber im September diesen Jahres kam der Krebs zurück - es waren neue Herde auf der Lunge aufgetreten. Die Ärzte versuchten es für vier Wochen mit dem Medikament Glivec, das zu meiner persönlichen Enttäuschung aber keine Wirkung zeigte. Vielmehr trat ein neuer Herd im Becken neben der Blase auf, der zudem noch auf den Harnleiter drückte. Die Folge war ein Nierenstau zweiten Grades, der die Einpflanzung einer sogenannten Harnleiterschiene erforderlich machte. Dies war vor ca. 10 Tagen. Im Anschluß erfolgte direkt eine weitere Chemo nach einem Rezidiv-Schema. Momentan bin ich zu Hause und warte auf die kommende Aplasiephase, die nach meinem Gefühl nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Und für den 5. Dezember (5 Tage vor meinem 24. Geburtstag) ist der nächste Zyklus geplant. Ich kann nur hoffen, daß die Chemo Wirkung zeigt.

In diesem Sinne wünsche ich allen hier viel Kraft und Mut, gegen ihren Krebs zu kämpfen - wobei ich selbst von Tag zu Tag mehr von Selbstzweifeln geplagt werde...wahrscheinlich schlagen die kommenden Feiertage doch etwas aufs Gemüt.

Es würde mich freuen, wenn ihr mir hier im Forum antwortet oder mir eine E-Mail zukommen lasst.

andre.dobbertin@t-online.de
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