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Alt 12.12.2010, 23:26
undine undine ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Lungenkrebs !

Hallo Andreas,

ich finde es auch total besch... dass du dich mit dem Thema Krebs auseinander setzen musst. Ich habe nicht so viel Erfahrung und Wissen wie andere hier, da die Krebserkrankung von meiner Mutter gerade erst vor wenigen Wochen entdeckt wurde. Ich habe, vermutlich so wie du, gegooglet und gegooglet, um so viele Informationen wie möglich zu bekommen.
Dabei bin ich auch immer wieder über die 5-Jahres-Überlebensrate gestolpert und sie hat mir auch Angst gemacht.
Allerdings ist das NUR eine Statistik! Daran darf man sich nicht festbeißen! Etwa so, wie "Frauen sind die besseren Autofahrer" Ist ja auch statistisch festgehalten, aber niemand glaubt daran

Aber nach allem, was ich so mittlerweile mitbekommen habe, ist die Krebserkrankung bei deinem Vater wirklich erst am Anfang gewesen. Und, wenn ich das richtig verstanden habe, dass der Tumor wegoperiert wurde und der Krebs nicht gestreut hat, sind das wunderbare Nachrichten! Dein Vater hat recht. Es ist wirklich ein großes Glück, dass der Lungenkrebs früh erkannt wurde.

Und es gibt viele Menschen, die auch nach 5 Jahren und länger leben, weil der Tumor aus ihrer Lunge entfernt wurde.

Wenn deinem Vater ein Stück von der Lunge weg operiert wurde, ist das vielleicht auch ein Grund, warum er nicht mehr so stark ist. Für seinen Körper sind so eine OP und auch die Medikamente ja auch eine Belastung, von der er sich erst mal wieder erholen muss. Deshalb mache dich bitte nicht verrückt.

Kannst du denn mit deinem Vater und deiner Mutter darüber reden, welche Sorgen du dir machst? Und hast du Vertrauen darin, dass sie dir die Wahrheit sagen? Wenn du zweifelst, dann würde ich an deiner Stelle sie bitten, dich ernst zu nehmen und dich nicht auszuschließen. Im Internet wird so viel Blödsinn und Halbwissen geschrieben, und wir, du und ich, haben überhaupt keine Chance zu überprüfen, ob das alles stimmt oder nicht.
Deshalb ist der Arzt deines Vaters derjenige, der Bescheid weißt und deine Eltern sollten diejenige sein, die dir erzählen, was er gesagt hat. Wenn du deinem Vater vertraust, dann vertraue auch darauf, dass es ihm gut geht.

Schule kannst du ja vielleicht auch als Ablenkung sehen. Ich denke auch selbst Tag und Nacht an meine Mutter, aber manchmal ist es auch gut, sich in die Arbeit zu stürzen, mich darauf zu konzentrieren, und mir nicht immer Sorgen zu machen.
Du kannst dich also mit Schule auch mal ablenken und gleichzeitig deinem Vater eine Freude machen , weil es ihm wichtig ist, dass du die besten Chancen im Leben bekommst. Denn die gibt es nur mit einer guten Ausbildung. Klingt vielleicht blöd, aber je mehr du weißt, desto eher kannst du später im Leben wählen, was du machen willst: eine Arbeit die dir Freude macht.
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Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.

Geändert von undine (13.12.2010 um 00:05 Uhr) Grund: Fehlerteufel war unterwegs ;-)
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