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Alt 15.06.2014, 00:01
Kerstin40 Kerstin40 ist offline
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Standard AW: Aufmunterung/Mitgefühl zeigen bei Krebserkranung

Hallo Pittilein74,

ich finde es auch schön, dass du dir Gedanken machst!

Als selbst Betroffene (und noch relativ am Anfang stehend) kann ich sagen, dass ich mich über deinen Brief in dieser Form sehr freuen würde!! Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn Worte wie "Betroffenheit" und "Mitgefühl" vorkommen. Es zeigt Anteilnahme, genau das wünsche ich mir. Kein Mitleid!!! (Mitleid ist für mich negativ, Mitgefühl und Anteilnahme positiv).

Ich würde mich - wenn ihr euch nicht spontan besuchen könnt wegen der Entfernung - auch über Karten freuen, die hin und wieder ankommen, mit wenigen ehrlich gemeinten Worten. Eine Person, die ich nicht sooft sehe, aber gern habe, macht das so. Letztens hat sie mir (über meinen Mann) eine Rose mitgegeben. Solche Gesten tun gut.

Und ich muss Dieter recht geben: Die von ihm genannten Floskeln bringen nichts. Auch nicht "Brustkrebs ist nicht so schlimm, der ist ja sehr gut heilbar..." Und mir helfen auch keine Geschichten von anderen krebserkrankten Menschen aus zweiter Hand. Ich wundere mich immer wieder, dass fast jeder, dem ich von meiner (Brust)krebserkrankung erzähle (da ich offen damit umgehe), irgendjemanden anderen kennt, der Krebs hat usw. usf. In solchen Momenten, wenn ich von mir erzähle, möchte ich gern, dass man sich einfach nur meine Geschichte anhört, gern Fragen dazu stellt usw. Mit selbst Betroffenen tausche ich mich über deren Erfahrungen dann lieber selber aus, als etwas aus zweiter oder gar dritter, vierter... Hand zu hören. ICh hoffe, du weißt, wie ich das meine?

Ich wünsche dir und deiner Bekannten alles erdenklich Gute!
LG, Kerstin
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