Thema: True Story
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Alt 15.06.2017, 17:35
p53 p53 ist offline
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Standard AW: True Story

Hallo deslupo,

die einzige Chance für eine Richtungsänderung sehe ich hier bei einer der neuen zielgerichteten Therapien bei ensprechender Voraussetzung (Genmutationen etc).
Es gibt hier im Forum etliche Krankheitsverläufe Bronchialkarzinom im Endstadium, die sehr erstaunlich und bis vor wenigen Jahren für dieses Krankheitsstadium bei dieser Tumorart noch völlig undenkbar gewesen wären.
Eine Patientin führt zB unter Tarceva bereits im neunten Jahre Wirksamkeit ein fast normales Leben, voll berufstätig usw.
Primärtumor ist ein Adenokarzinom, was wohl insgesamt günstiger ist und für diese Gruppe existieren eben auch inzwischen einige Optionen an Immuntherapeutika.
Der Kleinzeller ist leider nicht so günstig, aus mehreren Gründen, aber hauptsächlich auch wegen seiner besonders invasiven/aggressiven Natur. Plus, er streut gerne früh und sehr motiviert.

Ansonsten gab es mal vor einiger Zeit einen Artikel in der Ärztezeitung zu "Chemotherapie im Endstadium bei Lungenkrebs" - kurz gefasst, amerikanische Studien kamen zum Ergebnis, dass bei Bronchialkarzinom in weit fortgeschrittenen Stadien weder das Gesamtüberleben mit weiteren Chemotherapien verlängert wird noch die Lebensqualität sich erhöht. Ganz im Gegenteil, zu letzterem.
Deshalb sollten ab einem gewissen Zeitpunkt (den behandelnde Onkologen sicher am besten einschätzen können) keine invasiven Therapieformen mehr empfohlen werden.
Nahrungsaufnahme aufzwingen oder permanent Druck ausüben - davon halte ich auch überhaupt nichts. Sehr oft haben sich Betroffene hier im KK auch schon dazu geäußert, wie sie Angehörige mit dieser Übergriffigkeit nervten.
Nahrungs- und Wasseraufnahme sind eine der am stärksten ausgeprägten Überlebensinstinkte, und es gehört zum Sterbeprozess dazu, dass Nahrung dauerhaft und längerfristig verweigert bzw immer weiter eingeschränkt wird.
Das darf der Betroffene höchstselbst entscheiden.... es ist sein Leben und sein Sterben.
Ich würde genau darüber einfach mal mit den Ärzten ein offenes Gespräch suchen. Wie sie die Lage einschätzen. Oft rücken Ärzte mit der Wahrheit erst auf Nachfragen heraus, ansonsten sagen sie nur soviel, wie der Patient hören möchte und wissen muss.

Geändert von p53 (15.06.2017 um 17:39 Uhr)
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