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Alt 08.02.2009, 22:48
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Rosmarin Rosmarin ist offline
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Standard AW: Ich will mein Leben zurück

Ich überlege gerade, ob es klug ist, etwas Vergangenes zurück zu wollen. Das hieße ja, daß das Leben zurückginge. Ich habe seit der Krebsdiagnose so viel Schönes erlebt, das möchte ich nicht missen . Und ich selbst bin auch eine Andere geworden.

Natürlich ist es manchmal sehr sehr schwer. Manchmal habe ich nicht gewußt, ob ich es schaffe, meine Kleinen früh zum Schulbus zu schaffen, wenn ich so elend war und das Wetter so wild und kalt, die Öfen so schlecht angingen und ich nur einen kleinen Krob Holz und Kohlen auf einmal tragen konnte, und deshalb öfter gehen mußte. Wenn nienmand außer mir hier die Kleinen versorgen und betreuen konnte und ich nur schlafen wollte, schlafen...Ich bin um 4 Uhr aufgestanden, um es zu schaffen, mit ihnen um 7 Uhr am Bus zu sein, da alles so viel, langsamer ging

Sehr viel ist mir nicht mehr möglich. Wobei die OP das wenigste war, sondern die Chemotherapie mit ihren Nebenwirkungen und den Nebenwirkungen der Medikamente, die war wirklich belastend. Ich schreibe dies(und das ist nur eins meiner Probleme) um zu zeigen, daß es mich auch sehr getroffen hat.

Doch diese Krankheit gehört nun zu mir dazu. Ich habe viel gelernt dadurch, über mich und andere.

Mich kotzt dieser Krebs auch an...aber mein früheres Leben wünsche ich mir nicht zurück, sondern ein zukünftiges Besseres.

Und das möchte ich auch anregen...nach vorne zu schauen. Trauer muß sein, und das schmerzt natürlich. Man spricht auch davon, einen Verlust zu verschmerzen...doch jeder Verlust schafft auch Platz für etwas Neues.

Das sieht man manchmal nicht, wenn man zu sehr sich auf das Verlorene orientiert.

LG, Anne(die in 2 Wochen umzieht und dadurch Vieles leichter hat*freu*)
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