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Alt 15.10.2007, 21:17
Markus_S. Markus_S. ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Hallo zusammen,
gerne möchte auch als ein betroffener Ehemann etwas zu diesem thema Beitragen.

Als wir die Diagnose erfuhren war ich bei meiner Frau und wir waren beide geschockt. So im nachhinein betrachtet habe ich da erst mal nur "funktioniert". Aber was heißt funktioniert? Ich habe erstmal garnicht an mich gedacht sondern alles daran gelegt für meine Frau da zu sein, ihr alles so angenehm wie möglich zu gestallen und ihr das Gefühl zu geben nicht alleine zu sein. Ich bin jeden Tag nach oder je nach Dienst auch vor der Arbeit zu Ihr ins Krankenhaus und habe jede mögliche Minute mit ihr verbracht. Auch zu jeder Chemo habe ich Sie begleitet. Heute weiß ich das meine Belastungsgrenze höher ist als ich je gedacht habe.

Für mich stand es nie zur diskussion das ich alles für Sie tun würde. Selbst die Schwestern im Krankhaus waren beeindruckt was ich alles (hilfe beim Toilettengang, geben von zäpfchen...) tat. ich habe/werde da nie nachdenken ob ich es tun soll. Ich weiß das sie das auch für mich tun würde.
Es war aber auch so das ich abends zu hause erledigt ins bett fiel und weinte.
Mich hat meine Arbeit sehr gut abgelenkt. Ab und zu bin ich aber auch einfach mal in die Stadt gegangen und habe mir etwas gekauft. Ja ich gebs zu, ich bein ein Mann der shoppen geht

Heute wo erstmal alles "OK" ist reden wir darüber was ist wenn noch ein Rezidiv kommt und Sie wieder krank wird. Ich denke viel miteinander reden ist ein guter Weg.

Auch jetzt wo Ihre Mutter und Tante so gegen mich schießen, obwohl ich nur meine Frau schützen wollte, ziehen wir an einem Strang.
Uns hat die Krankheit zusammen geschweißt und wir genießen alles was wir zusammen machen mehr als früher. Es ist schon prägend wenn einem vor Augen geführt wird wie "endlich" da Leben ist.

Eine gute Art mit dem ganzen umzugehen ist immer offen über alles mit dem Partner oder auch mit einem guten Freund zu reden.

Liebe Grüße
Markus
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