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Alt 12.09.2002, 09:04
Gast
 
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Standard reaktive Depression

Liebe Ute,
als erstes möchte ich Dir einen Tip für heute abend geben:

heute abend um ca. 23.00 Uhr
im ZDF in der
Johannes B. Kerner Show u.a.
Annette Rexrodt von Fircks,
eine etwa 40jährige Brustkrebspatientin

zur Diskussion eingeladen. Sie hat ihre Geschichte in einem Buch niedergeschrieben (...und flüstere mir vom Leben - Wie ich den Krebs überwand) und ist damit gerade auf einer Lesereise unterwegs. Vielleicht hast Du Lust und Gelegenheit, Dir das anzusehen oder aufzunehmen.
Was einen Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe angeht möchte ich Dir sagen, Daß Du Dich damit meiner Meinung und auch meiner eigenen Erfahrung nach nicht ins Abseits drängst. Du bist und bleibst doch Du selbst und mußt Dich mit dieser Gruppe - vorausgesetzt, die Leute dort und das, was sie machen gefällt Dir - nicht verheiraten. I.d.R. kann jeder sich frei entscheiden, wann, wie oft und ob er überhaupt an den Gruppenabenden teilnehmen möchte. Die meisten Gruppen treffen sich ohnehin nur 1x im Monat, manche auch öfter. Jede Gruppe gestaltet die Treffen inhaltlich auch anders, eben so, wie es die TeilnehmerInnen für wichtig/richtig halten. Schnupper einfach mal rein und wenn es Dir nicht gefällt oder guttut, dann gehst Du eben einfach nicht wieder hin. Der Kontakt zu solch einer Gruppe ist für manche Betroffene auch einfach nur eine kurze Phase ihres Lebens, ein Abschnitt, in dem man sich gezielte Unterstützung, 'Lebens-Beispiele' und Zuwendung holen kann. In jedem Fall ist es ein Versuch wert. Ich bin seit Jahren 'meiner' Gruppe als gesundes, Erfahrung-weiterreichendes Mitglied erhalten geblieben, fühle mich den alten, wie den neuen Mitgliedern verbunden und stehe trotzdem schon lange wieder im Leben. Die Leute in der Gruppe haben aufgrund ihrer eigenen Betroffenheit keine Berührungsängste, was im sozialen Umfeld Betroffener nach der Diagnose schon manchmal etwas schwieriger ist. Allein schon das hat viel Aufbauendes. Hier kann man lernen/erfahren, 'normal' mit sich und/trotz der Erkrankung umzugehen und sich so irgendwann auch wieder 'normal' und vor allem souverän unter Nicht-Betroffenen zu bewegen.
Dies ist nur einer der Schritte auf Deinem Weg - hab´ Mut und probier´ ihn einfach mal aus.
liebe Grüße von Robie
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