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Alt 29.11.2017, 03:54
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.

Hallo,

Zitat:
Zitat von p53
Bin sehr sicher, die Magenschrumpfsache schon mal von Mari gehört zu haben, wenn nicht sogar zweimal.
Erinnere mich so genau daran, da ich schon mal etwas dazu sagen wollte, es dann aber doch unterließ, weil ich keine klugen Ratschläge erteilen mochte.
Du wirst sicher (vorher) NICHT gehört haben:
Die Magenschrumpfsache IST der Grund für die mangelhafte Essens-Zufuhr.

Es besteht nämlich ein qualitativer Unterschied darin, zu sagen:
Das IST die Ursache oder das KANN die Ursache sein.
Weil Letzteres auch andere Möglichkeiten beinhaltet.
(Vgl. z.B. #27 von Mari57=> ...Das kann natürlich sein, da sich der Magen im Laufe der Monate verkleinert hat. Deswegen ist es wichtig, dass er seine Kalorien bekommt. Soviel wie es rein geht...)

"Kluge Ratschläge" sind sehr relativ.
Weil wir alle die nur auf Grund unserer eigenen Erfahrungen geben können.
Für hier im Forum hilfesuchende Angehörige können die aber m.E. dennoch hilfreich sein.
Weil es die Angelegenheit Hilfesuchender ist, das für sie Nützliche jeweils heraus zu selektieren.

Zitat:
Zitat von p53
So wie der Magen sich bei kleinen Essensportionen verkleinert, vergrößert er sich auch wieder zügig bei größeren Portionen.
Außer bei einer Magenverkleinerung, Magenteilentfernung etc natürlich.
sowie
Zitat:
Zitat von p53
Das scheint auch ein psychischer Faktor zu sein... ihr habt euch nun darauf verschossen, der Magen ist zu klein, und evtl ist das für deinen Mann auch eine willkommene "Ausrede", ist aber anatomisch wirklich nicht der Fall.
Unsere Vorfahren, die auch immer mal Hungerszeiten zu überstehen hatten, hätten ja sonst gar nicht überleben können, wenn wir nicht über einen flexiblen Magen verfügen würden, der sich jederzeit den Gegebenheiten anpassen kann.
Beides Zitierte sehe ich nicht nur genau so wie Du, sondern kann es auch noch um Bemerkenswertes ergänzen:
Vergangenes Wochenende wurde in unserer Tageszeitung von einem 105-Jährigen (!) Mann berichtet, der in seiner Alterklasse Radfahr-Rekorde brach.

Das Erstaunlichste war, daß Ärzte dabei feststellen konnten, daß der übliche (altersbedingte) Muskelabbau reversibel und nicht unbedingt altersabhängig sein muß.
Wenn man denn weiterhin seinen Körper "fordert" und sich nicht einfach "hängen läßt".

@ Mari57:
Besprich bitte mit den Ärzten, ob es nicht sinnvoller ist, sofort (und auch massiv) bzgl. der Gewichtsabnahme Deines Mannes "gegenzusteuern".
Hol Dir dazu bitte auch alle nur möglichen Ratschläge von Experten ein.

Zitat:
Zitat von Mari57
Mein Mann ärgert sich sehr das er so schwach ist und immer schwächer wird. Ich fange das Thema zu Hause schon lange nicht mehr an. Mein Mann thematisiert es. Es möchte am Leben teilnehmen und das schafft er nicht.

Wie ich schon im letzten Beitrag schrieb, macht sich unser HA Sorgen, hat ein ungutes Gefühl. Das habe ich meinem Mann aber nicht erzählt.
Das ungute Gefühl Deines HA ist nachvollziehbar.
Und warum erzählst Du das Deinem Mann nicht? :
Die vielfach seitens ALLER Ärzte geäußerten Hinweise, daß er einfach mehr essen (= mehr kcal-Zufuhr) zu leisten hat.

Warum fängt er denn damit nicht sofort an??
Oder versucht das zumindest??

Die Gewichtsabnahmerate Deines Mannes hält sich (bisher) immer noch in einigermaßen "verträglichen" Grenzen.
Wie soll das aber mit ihm weitergehen, wenn sie auch - nach überstandener Chemotherapie - weiterhin so fortschreitet??

Es ist m.E. Dein Job, ihm unverblümt klarzumachen, wie das NUR enden kann.
Um hier im Klartext miteinander zu reden:
Wenn er selbst schon nicht in der Lage dazu ist, das "raffen" zu können.

Wovon reden wir hier denn eigentlich?
Etwa z.B. davon:
Zitat:
Bier trinkt er seit Monaten nicht mehr, es schmeckt ihm nicht. Auch kein Malzbier, was ja auch gut wäre.
Malzbier wäre, meinst Du, auch gut??

Dann will ich Dir mal etwas berichten, was ich zu Beginn meiner Chemo-Therapie tat.
Besorgte mir einen Kasten Malzbier.
Und trank zu Beginn meines 1. Zyklus 2,5 bis 3 Liter davon - weiß ich nicht mehr so genau.
Weil ich auch dachte, Malzbier sei "aufbauend".

Das Ergebnis war jedoch, daß ich davon gründlich "bedient" war.
Den Kanal davon "voll" hatte.
Ungefähr so, wie man Weißwürste auch nur bis zu einem gewissen Grad essen kann. Danach kann man einfach nicht mehr davon essen, weil es einen anwidert.

Ich sah mir dann auch mal an, wie viel kcal Malzbier hat:
Sind gerade mal etwas über 50/Halbe.

Sowie ich merkte, daß die Chemo (wie gewünscht) "anschlug", "schaltete" ich auf normales Bier um, das ca. das 5-fache (!) an kcal/Halbe hat.
Den Rest des Malzbier-Kastens schüttete ich danach dann einfach weg, weil ich es nicht mehr trinken wollte und konnte.

Ist - zugegeben - alles rein subjektiv und vielleicht auch eine Frage der Risiko-Einschätzung (Alkohol+Chemo?).

Um auf den m.E. maßgeblichen Punkt zurück zu kommen:
Geht es im Zitat wirklich darum, ob Deinem Mann etwas schmeckt oder nicht??
Sondern vielleicht viel mehr darum, daß er sich - wenn auch widerwillig - kcal zuzuführen hat.

Ist Dein Mann wirklich so willensschwach, das nicht bewältigen zu können?
Sich permanent etwas zu "überfressen"??

Kenne übrigens viele Leute, die das permanent tun.
Daß denen bei den Ohren dabei etwas "herausläuft", bemerkte ich allerdings noch nie.
Könnte vielleicht etwas mit der "Dehnbarkeit" ihrer Mägen zu tun haben.
Weiß ich nicht so genau.
Kann Dir allerdings versichern, daß mir als temporärem "Vielfraß" auch nichts bei den Ohren herauslief.
Nicht mal bei täglich ca. 4000 kcal!

Gib Dich da bitte keinen Illusionen hin:
Wenn man gewichtsmäßig "im Keller hockt", ist es recht mühsam, wieder "hochkommen" zu können.
Bei mir dauerte es 1 Jahr (!) um 10 kg zulegen zu können.
Mag sich bei Deinem Mann alles anders verhalten.

Dennoch halte ich es für ratsam, sofort etwas bzgl. Gewichtszunahme "anzuleiern".


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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