Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 28.09.2005, 14:31
Klaudia Klaudia ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.09.2005
Beiträge: 1
Frage Schmerzen vor dem Koma

Hallo ihr Alle,
ich lese eure texte seit vierzehn Tagen und bin erschüttert darüber wieviele Menschen unter dieser Krankheit leiden. Ich habe gedacht ich wäre allein mit dem was mein Vater durch machte.

Ich wurde von dieser Krankheit (Leberkrebs) richtig überrollt, mein Vater kam vor vier Wochen ins Krankenhaus weil er sehr starke Rückenschmerzen hatte. Sie kontrollierten den Unterleib (Milz usw). Es war alles in Ordnung und er wurde entlassen. Aufgrund der Schmerzen wollte er freiwillig danach in ein anderes Krankenhaus. Dort machte man vierzehn Tage lang einen Test nach dem anderen. Sein Bauch war mitlerweile geschwollen und er war ganz gelb,er hatte zwei Wochen vorher schon alles erbrochen und wurde mit jedem Tag müder. Mein Vater war vorher mit seinen siebzig Jahren ein kräfter relativ (bis auf kleine Beschwerden) gesunder Mensch. Es war erscheckend wie er mit jedem Tag abbaute. Der Arzt teilte uns mit, das es für ihn keine Hoffnung mehr gab ( keine Chemotherapien, keine Operationen ). Auf meine Frage ob man ihm das Leben nicht leichter machen könnte in dem man die Medikamente über die Blutbahn zuführe statt des ewigen Tablettenvorrats den er sowieso Tagtäglich erbrach. Erst ab da machte es der Arzt so( für mich unbegreiflich) Zwei Tage danach ging es meinem Vater so gut das er nach Hause wollte, wohl ein wenig benommen von dem Morphium Pflaster aber guter Dinge.
Der Arzt maulte laut mit meinem Vater das es so nicht geht. Wir nahmen ihn trotzdem mit.

Es war ein schöner Tag und mein Vater machte einen zufriedenen Eindruck. Am zweiten Tag lag er nur im Bett und in dieser Nacht bekam er einen Blutsturz. Die ganze Toilette war voll Blut. Er kam wieder ins Krankenhaus und man stillte unter örtlicher Betäubung die Blutung. In der Zeit, fuhr ich nach Hause um meine Mutter zu holen. Als wir im Krankenhaus ankamen fanden wir meinen Vater dort angebunden und sich unter Schmerzen krümmend im Bett. Er bat mich ihn doch von seinen Fesseln zu befreien. Er war bei klarem Verstand da er mich erkannte. Der Arzt stand davor und sagte: "Das kommt von der örtlichen Betäubung, ihr Vater ist zu empfindlich!" wonach er einfach das Zimmer verließ. Ich bin wie verrückt herumgelaufen bis schließlich ein anderer Arzt ,den ich anflehte etwas zu tun, bereit war meinem Vater ein Schmerzmittel zu verabreichen. Mein Vater fiel danach ins Koma und schlief in der gleichen Nacht friedlich ein.

Jetzt meine Frage: Ist jemandem von euch schonmal sowas ähnliches widerfahren und kann mir aus Erfahrung sagen ob der Arzt recht hatte? Oder ob er vieleicht doch schon früher hätte eingreifen müssen? Es kann doch nicht sein das ein Mensch bei einer solchen Krankheit, die tödlich endet, solche schmerzen noch durchleben muss.
Das "Anbinden" und die unnötigen Schmerzen finde ich Menschenunwürdig.

Ich freue mich über jede Antwort, Gruss Klaudia

Geändert von Klaudia (03.10.2005 um 02:01 Uhr)
Mit Zitat antworten