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Alt 13.01.2003, 20:45
Gast
 
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Hallo, ihr lieben Busenfreundinnen! Ich habe mal wieder total irre "Stilblüten" für Euch: mein zweites Gutachten ist da, welches ich selbst in Auftrag gegeben habe und teuer bezahlen mußte! Tja, und da hat doch tatsächlich mein eigener Gutachter gegen mich begutachtet! Und steht damit auch noch ganz krass im Gegensatz zu dem Gutachten vom med. Dienst der Barmer! Also, erstmal behauptet der liebe Mann, ich hätte zweimal zum Abtasten der Brust pro Jahr gehen müssen und weil ich das nicht getan habe, bin ich selber schuld an der Misere! Zitat: Patientin hätte sich gefälligst selbst um ihre Brüste kümmern müssen! Als nächstes schreibt er, die beklagte Frauenärztin konnte bei mir ja garnichts tasten, weil es gar nichts zu tasten gab! Ein lobulär invasives Mammakarzinom bildet laut med. Fachliteratur gar keinen Knoten (!), sondern streut in das umliegende Gewebe und ist somit höchstgefährlich (wie schön, daß ich das auch mal erfahre!). So, dann frage ich mich also ernsthaft, was habe ich im Jahre 95 (also mit 39 Jahren) in meiner Brust getastet und weswegen wurde ich dann zur Mammografie geschickt? Und das zwei Jahre hintereinander und jedesmal stand ja im Bericht eine 1 cm große Zyste drin (hab ich aber erst 99 erfahren!). Und warum bin ich dann 99 (also mit 43 Jahren) so in Panik geraten, weil da ein riesiger Knubbel in meiner Brust war, den angeblich niemand, nicht mal meine Frauenärztin getastet hat? Nicht mal die Radiologin? Der liebe Gutachter leugnet tatsächlich, daß im radiologischen Befund steht "Positiver Tastbefund" und nur deswegen, weil davor steht "derb verschieblicher Strang" - also mit anderen Worten: ein Strang ist kein Knoten?! Was hat dann der Professor in der Kölner Klinik bei der Aufnahmeuntersuchung getastet, wieso war angeblich laut Genehmigungsformular der Klinik von Amputation der Brust die Rede, wenn doch gar kein Knoten da war? (immer laut meines eigenen Gutachters). Und dann werde ich auch noch von ihm verhöhnt mit den Worten: Patientin hätte sich gefälligst selbst um ihre Brüste kümmern müssen! Dabei vergißt er offensichtlich, daß wir Frauen die Brustkrebsvorsorge nur einmal im Jahr von der Kasse vorgeschrieben und bezahlt bekommen, solange wir nicht betroffen sind - und in den Jahren 95-99 war ich ja nicht betroffen, wieso hätte ich da zweimal zum Abtasten gehen sollen? Zumal meine Frauenärztin immer nur gesagt hat: Ist ja nur eine verhärtete Drüse!
Der Mann hat wirklich Nerven! Ich bin stinksauer, selbst mein eigener Anwalt war überrascht über das Ergebnis des Gutachtens, weil der den Gutachter gut kennt und ihn mir empfohlen hat! 1.350 Euro für nichts! Ich hätte nicht übel Lust, den Kerl wegen Beleidigung und Ignoranz zu verklagen! Zum Glück kommt mir da gleich die 1. Ausgabe des Stern zu Hilfe, der eine neue Serie macht über die üblichen Vorsorgeuntersuchungen: da steht dann auf Seite 33/34 gleich, Brustkrebsvorsorge für Frauen 1 x pro Jahr!!!!
Die Krankenkasse sagt mir genau dasselbe und meine Hausärztin fiel fast vom Stuhl, als ich ihr das oben Geschriebene erzählte! Tja, da kann man mal wieder sehen. Er wird das Gutachten aber korrigieren müssen, da er von ganz falschen Voraussetzungen ausgeht,s.o. Naturgemäß habe ich mich über diese Sache so aufgeregt, daß ich über Weihnachten/Neujahr bis jetzt keine Nacht geschlafen habe, so wütend bin ich darüber. Jetzt werde ich dieses Gutachten der Barmer schicken, mal sehen, was die dazu sagt! Ich glaub, die fallen bestimmt vom Glauben ab. Manchmal kann ich gar nicht glauben, daß immer nur mir sowas passiert! Oder gibt´s da noch andere betroffene Frauen hier im Forum, die ähnliches erlebt haben? Würde mich wirklich sehr interessieren! Also, meine Damen, wenn ihr das nächste Mal was tastet, dann ist das eben kein Knoten, sondern nur ein "derb verschieblicher Strang"! Die Ironie muss frau sich erst mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen! Trotzdem, seid´s herzlich gegrüßt von der jetzt wirklich wütenden Monika aus Bonn :=))
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