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Alt 27.05.2013, 20:39
Silke74 Silke74 ist offline
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Standard AW: Lebermetastasen

Hallo Engel,
ich kann wirklich gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Bei meinem Vater war es ähnlich. Er hat zum Schluss kaum noch gesprochen und viel geschlafen. Er wurde zunehmend verwirrter, erkannt hat er uns allerdings immer noch, glaube ich jedenfalls. Das ist schon eine enorme Belastung. Mein Vater lag quasi von Oktober bis Januar im Krankenhaus und kam dann ins Hospiz (ein Segen diese Einrichtigung). Ich liebe meinen Vater über alles, aber diese enorme Belastung, gerade in der Zeit wo er im Krankenhaus war, ist schon immens. Ich habe mich auch dabei ertappt, morgens auf das Telefon zu schauen und zu denken, er hat es immer noch nicht geschafft. Ich habe zwei kleine Kinder (damals 4 und 1) und bin halbtags berufstätig. Im Krankenhaus "musste" man jeden Tag nach dem Rechten schauen. Die sind teilweise echt schlampig was die Infusionen, etc. angeht. Im Hospiz ging es dann wesentlich besser, zumal ich die Pflegedienstleiterin kenne und wusste, dass er super versorgt ist. Am Ende ist es für die Erkrankten ein Segen, einschlafen zu dürfen. Aber ich gebe dir einen Rat: Verbring - trotz der enormen Belastung - so viel Zeit wie du kannst mit deinem Vater. Ich bereue jede Minute, die ich nicht bei ihm war.
Ich wünsche dir viel Kraft die nächste Zeit durchzustehen. Bei meinem Vater dauerte es noch ca. 5 Tage, nachdem er nicht mehr gesprochen hatte und fast nur noch geschlafen hat, bis er endlich erlöst wurde. Das war kein Leben mehr.
Viele Grüße Silke
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Mein geliebter Vater 09.09.50 - 17.02.2012
Diagnose Darmkrebs mit Lebermetastasen Mai 2009
Darm-OP mit künstlichem Darmausgang Mai 2009
Chemotherapie 06/09 - 12/09: 2/3 Rückgang
Brachytherapie Mageburg 03/10 - 06/11
Rückverlegung Darmausgang 04/10
Chemotherapie nach erstem Versuch abgebrochen 09/11
angenommenes Siegelringkarzinom was sich als Magengeschwür herausstellte OP 10/11
Aufnahme Palliativstation 12/11
Aufnahme Hospiz: 16.01.2012
friedlich vorausgegangen 17.02.2012
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