Hallo Loisl,
ich hatte auch Vorbehalte gegen eine AHB, weil ich auch denke, am besten erhole ich mich, wenn ich meinen Rhythmus selbst bestimmen und tun und lassen kann, was ich will. Auch geht es mir wie Sandra und sicher vielen anderen Frauen, die keine "weißen Kittel" mehr sehen wollen.
Auf der anderen Seite hat mir das formale Argument, dass es rechtliche Vorteile hat, die AHB zu machen, zuerst eingeleuchtet. Und eigentlich ist es ja nett von den Rentenversicherern, dass sie einen unbedingt in Kur schicken wollen. Dann denke ich auch, dass die Erfahrung einer schweren Erkrankung sicher Spuren auch da hinterlässt, wo ich sie nicht vermute, sowohl seelisch wie körperlich, und dass es ganz gut ist, diese Folgen mal anzusehen und zu heilen oder wenigstens zu lindern. Dafür ist Hilfe von erfahrenem Personal und der Austausch mit anderen Betroffenen sicher gut.
Ich habe mich also zu 75% entschlossen, zu fahren. (Außer es kommt mir noch irgendjemand ganz besonders dumm
. Am liebsten will ich nach Bayern. Aber Freiburg soll ja auch toll sein.
Drei Kriterien habe ich: Keine Klinik mitten im Wald, wo einmal in der Woche der Bus ins nächste Dorf vorbeifährt (womöglich noch um halb acht Uhr morgens), kein Remmidemmischuppen, in dem die Patienten die Kur mit einer Dauerparty verwechseln, und nichts zu Esoterisches. Das wird sich ja, denke ich, alles erfüllen lassen. Morgen rufe ich mal beim Sozialdienst im KH und bei der Krankenkasse an.
Ich kenne mich mit deinen Bedenken nicht so gut aus, aber vielleicht ist es wirklich mal eine Gelegenheit, den Alltag hinter sich zu lassen und etwas, was man schon immer so gemacht hat, mal anders zu machen. Vielleicht könnte es, wenn es glückt, auch deine schlechte Erfahrung mit der ersten Kur auslöschen oder kompensieren? Was meinst du?
Ich bin im Gegenteil zu dir nicht so offen für andere, mein Problem ist eher Arroganz. Aber ich glaube, es kann mir nur gut tun, wenn ich die mal ablege und mir nicht immer einbilde, alles allein und sowieso am besten zu können
.
Das waren meine Überlegungen zu dem Thema.
Liebe Grüße an alle, wie immer
Ruth