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Alt 03.09.2005, 12:43
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Tato Tato ist offline
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Registriert seit: 03.09.2005
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Standard Alltag trotz der Sorgen

Hallo,

wie meistert ihr euren Alltag trotz der Sorge um eure unheilbar erkrankten Angehörigen?

Meine Mutter hat Darmkrebs mit Metastasen in der Leber und betroffenen Lymphknoten. Der Arzt meint, der Krebs ist nicht mehr heilbar, da die Lymphknoten nicht entfernt werden können. Nach der letzen stärkeren Chemo war eine Pause. Jetzt gibt es nur noch eine schwache Chemo, weil er sie nicht so belasten will, auch wenn dadurch die Größe der Metastasen sich nur leicht verringern. Ihr geht es im Moment recht gut, macht Ausflüge, fährt Rad, ist oft unterwegs. Aber wer weiß wie lange noch. Sie hat nur mich als Bezugsperson. Meine Eltern sind getrennt. Ich hingegen habe ich in letzter Zeit etwas zurückgezogen, weil mir das alles zu viel geworden ist. Nun bin ich aber wieder voller Sorge...

Nun ja, ich bin Anfang zwanzig, studiere, leb in einer festen Partnerschaft, hab noch ein paar eigene Probleme und werde irgendwann umziehen.
Doch irgendwie habe ich Angst, dass ich das alles nicht auf die Reihe bekomme. Meine Partnerschaft hat schon damals bei der Diagnose sehr gelitten. Ich war logischerweise zu nichts zu gebrauchen. Diese Phase stellt sich jetzt wieder ein. Auch auf der Arbeit war ich damals unfähig etwas zu tun, was ich mir jetzt im Studium nicht leisten kann/will. Ich kann sie nicht pflegen, aber ins Krankenhaus möchte ich sie später auch nicht geben.
Ich habe Angst vor dem Tag X. Ich darf nicht zusammenbrechen, denn das "normale" Leben ist schon anstrengend genug.

Gruß
Tato
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