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Alt 11.02.2005, 19:46
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Standard Magenkrebs... KEINE OP, KEINE CHEMO!!!

Liebe Chris,

ich möchte dir sagen, wie sehr ich dich bewundere! ich bin in diesem forum gelandet, nachdem mein mann vor einem monat an magenkrebs gestorben ist. wir haben buchstäblich alles versucht, was irgend möglich ist, obwohl wir uns sehr früh für eine chemotherapie entschieden haben (op war wegen peretonealkarzinose unmöglich). man hat uns zwar gewarnt, dass alternative methoden nicht NEBEN einer chemo einsetzbar sind. einfach deshalb, weil diese methoden immer auf die selbstheilungskräfte des körpers wirken und es pervers ist, den körper einseits mit zellgiften vollzupumpen, die alle organfunktionen stören und zellen vernichten, und andererseits vitamine zu nehmen oder das immunsystem zu stärken. wir haben trotzdem alles genommen, was auf der speisekarte stand. mein mann war bis zu seiner erkrankung ein sehr lebensfroher, mobiler mensch, der es liebte mit unseren kindern zu spielen, zu arbeiten und sport zu treiben. während der monate der chemotherapie war er zu schwach sich zu bewegen, zu essen, zu trinken, konnte sich konzentrieren - weder auf uns noch aufs fernsehen oder lesen oder irgendetwas, was er früher geliebt hatte. er war eigentlich schon weg. und er hat dieses "leben" gehasst. ich glaube, er hat das alles nur uns zuliebe getan. er selbst hätte lieber noch ein paar monate als "kranker" als die monate als "patient" gehabt. man hat ihm seinen stolz genommen, seine eigenverantwortung, sein leben.
ich wünschte, ich hätte den mut und die voraussicht gehabt oder es hätte mir an selbsttäuschung gefehlt. dann hätte ich ihm gesagt, er solle lieber etwas zur schmerzlinderung unternehmen und die zeit genießen, die ihm bleibt. er war kein mensch, der sich so ganz und gar auf die stimme seines körpers verlassen hätte, wie du es tust. gegen eine op ist er trotzdem gewesen, obwohl er einer magenentnahme zugestimmt hätte, wäre sei möglich gewesen. chris, du hast recht: die meisten, die an magenkrebs leiden, kamen erst in einem späten stadium zum arzt. da kann man fast nie etwas machen. ich kenne hunderte leidende, nicht einer ist wieder gesund geworden oder hat besonders gute aussichten darauf. nicht einer führt ein wirklich leben. es geht nur um den krebs. er frisst nicht nur das gewebe, er frisst auch jede freude.
wenn du fühlst, dass du diese krankheit besiegen kannst, wenn du die verantwortung dafür selbst tragen kannst, wenn du dir so sicher bist, dann bin ich es mit dir! ich habe noch bei keinem so sehr daran geglaubt, dass er es schaffen kann.
es tut mir leid, dass es nicht einen menschen in deinem freundes- und verwandtenkreis gibt und gab, der die größe und menschlichkeit hatte, deine entscheidung über DEIN leben zu akzeptieren und bei dir zu sein, komme was wolle. ich dachte immer, das mache liebe aus.
ich wünsche dir das allerbeste, obwohl ich das gefühl habe, du wirst es dir auch so nehmen!
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