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Alt 22.02.2017, 10:41
Ypsos Ypsos ist offline
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Standard Taxibeförderung zur Chemotherapie

Hallo

mein Name ist Renate und ich habe im Forum nach einem ähnlichen Thema gesucht, jedoch keines gefunden, daher erhoffe ich mir auf diesem weg Hilfe.

Ich weiß seit Weihnachten, dass ich an Brustkrebs erkrankt bin. Nach der ersten Diagnostikwelle, die ich irgendwie so neben mir stehend durchlief und der ersten Tumorkonferenz, die ein "neo adjuvantes" Verfahren vorgeschlagen hat: Also erst Chemo, dann OP dann Bestrahlung, habe ich mir eine Zweitmeinung eingeholt.

Selber komme ich aus dem Raum Celle und habe mir diese in einer spezialisierten Onkopraxis in Hannover eingeholt. Diese Meinung unterschied sich erheblich, nämlich adjuvant: Also erst OP mit der Möglichkeit das Tumorgewebe auf seinen Risikofaktor zu überprüfen, um eine evtl. überflüssige Chemotherapie zu vermeiden. Danach dann, wenn geboten Chemotherapie und/oder Bestrahlung. Dies erschien mir sinniger. Eine Chemo ist eine zusätzliche Belastung und wirtschaftlich für die KK sicherlich auch ein Kostenfaktor ( ich örte etwas von 20000 € ?) der evtl. vermeidbar wäre.
Nun ist der Test durchgeführt (den ich übrigens selber zahlen muss, da die KK diesen nicht bezahlt, einige KK dennoch)
Ich liege im hohen Risikobereich, Chemo also unumgänglich, morgen erhalte ich den Port. Dort in der Klinik in Hannover wurde auch übrigens ein zweiter Herd auf der anderen Seite gefunden, der in Celle nicht entdeckt wurde.

Beim Einreichen der Fahrtkosten zur Chemotherapie wurde mir dann gesagt, dass nur die Kosten bis zur nächstgelegenen Praxis mit den geeigneten Behandlungsmöglichkeiten übernommen wird. Also die 19 km bis Celle. Die Praxis Hannover ist von mir 34 km entfernt. Man wäre bereit die 19 km zu zahlen, den Rest müsste ich selber tragen. Meine Recherche ergab das mein Eigenkostenanteil pro Fahrt Hin- und Zurück bei knapp 60 € liegt. Bei 16 Fahrten summiert sich das. Mein Mann versucht zu fahren, ist aber auch noch beruflich eingebunden und nicht immer verfügbar.
Übrigens gibt es KK die zahlen, weil es in ihrem "Kolanzbereich" liegt, die DAK zahlt nicht, bei ihr bin ich seit 1979 versichert und überlege echt die Kasse zu wechseln.

Ich habe bereits bei der unabhängigen Patberatung angerufen, so richtig weiterhelfen konnte man mir nicht, es gäbe eien gesetzliche Grundlage im SGB V unter $ 92.

Was mich eigentlich aufbringt ist, das ich eigentlich in meiner freien Arztwahl nun beschnitten werde. Laut KK kann ich selber bei meiner Fachärztin in Behandlung bleiben. doch die Chemo müsste jemand anderer übernehmen. Doch wenn ich in einer anderen Onkopraxis bin, hab ich automatisch mit anderen Ärzten zu tun und wenn es zu Nebenwirkungen kommt, sind diese Ärzte vor Ort und nicht meine behandelnde Ärztin.
Ich erlebe es so, das ich, wenn ich nicht die Mittel oder die Möglichkeiten habe, gezwungen bin, den Arzt und die Praxis zu wählen, die mir von der KK vorgegeben wird.

Meine Frage: Hat jemand von euch ähnliches erlebt und gibt es Möglichkeiten einer Kostenübernahme? Ist ein Gerichtsurteil bekannt auf das ich mich beziehen könnte? Ich bin im Rechtsschutz und auch in einem Sozialversicherungsverband. Doch wenn die Gesetzeslage keine Möglichkeiten eröffnet wird es schwierig.

Über hilfreiche Ideen und Möglichkeiten würde ich mich sehr freuen.

LG Renate
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