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Alt 13.01.2007, 14:33
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Koalabärchen Koalabärchen ist offline
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Standard AW: Rezitiv-Chemo mit Caelyx-- Wer weiß was?

Hallo Marcus,

leider kann ich auch nichts positives über Caelyx berichten. Meine Mutter bakam es als zweite Chemo, nachdem die Carboplatin und Taxol bei ihr nicht so wie erhofft angeschlagen hatten. Sowei ich mich im Internet damals informiert hatte, soll Caelyx ja eigentlich ganz wirkungsvoll sein.

Soweit ich weiß, bekommt man Caelyx normalerweise alle 4 Wochen. Meine Mutter bekam es als Studienpatientin alle 2 Wochen und dafür war dann die Dosis kleiner. Sie bekam 4 Zyklen und dann wurde die Therapie abgebrochen, weil der Tumormarker sich nicht nach unten bewegte, sie aber unter sehr starken Nebenwirkungen gelitten hatte. Die Nebenwirkungen bei ihr waren: ständiger Durchfall (so stark, dass sie es meistens gerade so zur Toilette schaffen konnte, sehr starke Übelkeit, oft Erbrechen, die haut auf der Zunge und am Gaumen war am Anfang gereizt und später bildeten sich da "Löcher" - dieses führte dazu, dass sie nicht essen konnte/wollte. Die Haut auf den Händen wurde ganz trocken und riss an manchen Stellen.
Natürlich hat man versucht die Nebenwirkungen zu bekämpfen. Hat aber bei ihr nicht geklappt. Sie bekam schon vorher diese Schmerzpflaster - sie führen normalerweise zu Verstopfung. Jetzt während der Chemo hatte sie aber meist Durchfall und Übelkeit. Das Mittel gegen Übelkeit bewirkte aber wieder Verstopfung mit starken Bauchschmerzen. Es war im großen und ganzen abwechselnd, aber nie so wie es sein sollte.
Gegen die trockene Haut bekam sie von der Klinik gleich am Anfang der Chemo eine kleine Tasche mit allerlei Cremes, diese haben bei ihr aber keine Linderung gebracht.
Gegen die gereizte Haut am Gaumen und die Löcher auf der Zunge (mit Löchern auf der Zunge meine ich, dass ihr da an einigen Stellen recht tief die haut abgegangen ist) machte sie Spülungen mit Kamillentee und irgendeinem Mundwasser. Dieses brachte eine leichte Linderung.

Da die Chemo aber nicht viel gebracht hatte - außer einer Menge Nebenwirkungen - wurde sie nach dem 4 Zyklus abgebrochen und auf Treosulfan umgestellt. Damit ging es ihr knapp 11 Monate wirklich gut.

Aber zu den Nebenwirkungen muss man auch sagen, dass das bei jedem ganz unterschiedlich ist. Da hatte meine Mama bei Caelyx wohl Pech...

Soweit ich weiß, kann man auch, wenn man über ein Jahr rezidivfrei war, auch nochmal eine Chemo mit Carbo machen - diese scheint ja bei deiner Frau damals erfolgreich gewesen zu sein. Ansonsten machen viele Ärzte bei einem Rezidiv Chemos mit Topotecan.

Die Schmerzpflaster sind eine gute Sache. Es gibt sie in unterschiedlichen Stärken und mit unterschiedlichen Opiat-Medikamenten. Da die ersten bei meiner Mutter zu wenig Wirkung zeigten, bekam sie später eine andere Sorte und diese im Laufe der Zeit in immer stärkerer Dosis mit zusätzlichen opiathaltigen Tabletten. Die Schmerzpumpe von der Fussel geschrieben hatte ist auch eine gute Sache. meine Mutter hatte sie auch zeitweise. Für den Betroffenen sind die Pflaster - soweit man mit ihnen klar kommt - sicherlich weniger problematisch. Allgemein kann ich dir jedoch empfehlen, dass ihr euch wegen der Schmerzen nach einer geeigneten Schmerzambulanz umschaut. Diese gibt es oft an Unikliniken. Ein Hausarzt ist bei solchen Sachen ja doch leicht überfordert.

Was wurde bei deiner Frau eigentlich zwischen September und Dezember unternommen???

Viele Grüße
koalabärchen
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