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Alt 14.01.2010, 19:54
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs mit Knochenmetastasen

Liebe Nofertari.
Es tut mir sehr leid, dass dein Schwie-Va in dieser Situation ist und so viel leidet. Ich kann nicht nachempfinden, wie es für dich sein muss, aber ich stelle es mir grausam vor. Nicht zuletzt, da alles an dir zu hängen scheint.
Ich hatte mich zu Papas Krankzeiten nur um mich zu kümmern. Alle anderen meiner Familie (inkl. mir) waren wohlauf.
Da trägt sich diese "Last" des Mitleidens, des Sorgens und Kümmerns doch anders als bei dir, wo du noch ein Baby hast und es nicht dein Vater ist.

Ich kann dir nur aus meiner Sichtweise und aus meiner Erfahrung berichten, leider keine Tipps geben.
Aber: wenn der MDK kommt und mit ihm spricht und er im Bett liegt, wissen die, was dein Schwie-Va alleine kann und was nicht. Sie werden das auch testen. Der MDK kennt sich aus, ist mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern/Pflegestufen vertraut. Muss er ja, sonst könnte er nicht richtig beurteilen und einstufen.
Sei am Besten bei dem Gespräch dabei und schildere auch deine Situation.
Denn selbst die betreuende Kraft eines so kranken Menschen darf dabei nicht über ihre Grenzen gehen.
Du musst dann einfach "am Ball" bleiben, wenn die Pflegestufe genehmigt ist. Ich weiß jetzt nicht, ob nur der MDK und/oder der behandelnde Arzt (Hausarzt) für den unterstützenden Pflegedienst sorgt. Aber das wird man dir sagen. Sei so stark - auch für dich und deine kleine Familie -, und nehme die Dienste eines Pflegedienstes an, auch wenn sich dein Schwie-Va sträubt.
Die Arbeit, die für ihn zu bewältigen ist, kann ein nicht medizinisch ausgebildeter Mensch mitunter kaum schaffen.

Du solltest daran denken, dass du deinem Schwie-Va mit Einsatz eines Pflegedienstes nichts Schlimmes antun willst - im Gegenteil. Die Handgriffe und Routine des Pflegepersonals sind Gold wert und sie sind emotional nicht der Art eingebunden wie der direkte Angehörige.
Lass dich gut über die Möglichkeiten der Hilfe, die ihm zusteht, aufklären und entscheide mit deinem Mann zusammen, was ihr tun wollt.
Unsere Erfahrungen mit dem Pflegedienst meines Papas war tadellos und sehr gut. Auch im begleitenden Sinn, in der Aufklärung kurz vor seinem Tod.

Ich drücke dir die Daumen und hoffe, du berichtest, wie das Gespräch mit dem MDK war.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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