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Alt 19.09.2001, 17:29
Gast
 
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Standard Mit was für Nebenwirkungen habe ich zu rechnen?

Hallo Julie,
zu Deiner Frage wegen Deines Auges, ob ich das verstehen kann und so: ja, kann ich verstehen. Ich hätte auch furchtbare Angst vor meinem Aussehen danach. Und ich stelle mir es auch super schwierig vor, danach im Alltag klar zu kommen, wenn ein halbes Sichtfeld fehlt. Aber weißt Du, letztendlich bin ich "nur" Angehörige eines Betroffenen. Vielleicht würde ich mich an Deiner Stelle dann doch für die Entfernung des Auges entscheiden, wenn es sein muss. Es ist wohl eine Frage von "welchen Preis bin ich bereit zu zahlen". Ich weiß es nicht. Bevor mein Vater krank wurde, habe ich immer gedacht, wenn ich mal die Diagnose Krebs bekomme, mache ich mir noch eine schöne Zeit und dann sterbe ich. Bloß nicht die Quälerei mit Chemo, Bestrahlung und irgendwelchen furchtbaren Medikamenten. Aber jetzt sehe ich, was für eine schöne und intensive Zeit wir im Moment mit unserem Vater noch haben. Und das ist total super! Hätte er sich gegen das ganze Prozedere entschieden, hätten wir diese tollen Momente nie gehabt. Deswegen denke ich heute etwas anders darüber. Ich glaube, wichtig ist, dass Du jetzt eins tust: mach jeden Tag zu einem besonderen für Dich! Lass es Dir, so weit das jetzt möglich ist, gut gehen und scheiß auf die Meinung anderer. Und wegen der Haare, es gibt so viele Frauen, denen auch ´ne Glatze super steht! Und die wachsen ja wieder nach. Nicht verzweifeln, denk nicht so weit im voraus, immer nur einen Schritt nach dem anderen, einen Tag nach dem anderen. Hey, ich wünsch Dir Julie und Dir Michaela alles Gute! Nicht aufgeben!
Liebe Grüße, Andrea
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