Einzelnen Beitrag anzeigen
  #28  
Alt 07.05.2015, 15:53
jane. jane. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2015
Ort: Berlin
Beiträge: 43
Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Ihr Lieben,
meinen Mann geht es immer schlechter. Wir haben alle Medikamente, die es nur gibt. Ich kann Tag und Nacht die Palliativärzte anrufen. Seine Verwirrtheit ist schlimm. Heute Nacht wusste er nicht wo er war. Immerzu ruft er nach mir und ich habe keine ruhige Minute. Ich bin so erschöpft. Aber Werner kann sich auch nicht von seiner Krankheit ausruhen. Am Dienstag kommt seine Schwester aus München und ich hoffe auf ein wenig Entlastung. Ja und ich hoffe, dass er bis Dienstag durchhält. Seine geliebten Hände werden nicht mehr richtig durchblutet, an den Armen haben sich Blasen gebildet. Ich nehme ihn im Rollstuhl überall hin mit, zum Einkaufen, zum Briefkasten usw. und es strengt ihn so an. Aber ich habe Angst, ihn allein zu lassen. Der liebe Gott soll gnädig sein und ihn erlösen, ohne Schmerzen, ohne Atemnot. Bitte bitte. Er soll ihn einfach zu sich holen. Er guckt durch mich hindurch. Seine Augen sehen mich nicht, er redet komische Sachen, er schläft nicht. Er friert, er schwitzt. Warum ist denn noch nichts gegen Krebs gefunden worden. Soviel Leid, soviel Schmerzen, soviel Tränen. Ich danke euch für eure Anteilnahme, die Menschen um mich rum sind so sprachlos. Der Briefträger war gestern so erschüttert, als er Werner sah. Er sagte, was die Krankheit aus einem Menschen in so kurzer Zeit machen kann. So unbedarft in seiner Gegenwart gesagt. Ja mein Werner hat durch seine Krankheit alles verloren, was er im Leben gern gemacht hat. Selbst die Blumen im Garten interessieren ihn nicht. Ihm ist kalt, er will ins Haus. Das wäre früher undenkbar gewesen.
Mit Zitat antworten