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Alt 17.06.2006, 22:14
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KHK KHK ist offline
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Standard AW: Suche Kontakt mit Leuten, die auch einen Hirntumor hatten oder haben!!

Hallo Andrea,

Es macht mich echt traurig, was Dir so passiert ist und dann auch noch so jung...

Ich war 43 als mein Astrozytom WHO II durch Epi-Anfälle entdeckt worden ist. Allerdings bin ich nach dem 2. Anfall ins Krankenhaus gekommen und dann haben sie nach einem CT den Tumor entdeckt.

Wahrscheinlich war die Entscheidung, mich in Köln stereotaktisch operieren zu lassen doch die Richtige.

Ich habe auch sehr grosse Probleme gehabt und habe sie teilweise noch, psychlogisch damit fertig zu werden. Es haben sich viele "Freunde" zurückgezogen. Ich finde keine Verischerungen (z.B. Reiseversicherungen)mehr und keine Freundin. Hässlich bin ich wohl eigentlich nicht und Kontakte krieg schon ohne grosse Probleme. Aber wenn ich drüber sprechen oder sprechen muss ist mehr oder weniger schnell Schluss (Ansehen tut mans mir ja nicht). Nen neuer Job ist auch sehr riskant bei ca. einem Anfall alle 1 - 2 Wochen im linken Arm. Sag es, krieg ich den Job nicht, sag ich es nicht muss ich damit rechnen in der Probezeit rauszufliegen... Ich möchte aber meinen stressigen Job in Paris eigentlich nicht weitermachen...

Gesundheitlich ist es bei mir ist es ja auch noch nicht vorbei: nächstes Kontroll MRT im September... Nach dem letzten war die Situation stabil, aber ich hab immer noch leichte Anfälle im linken Arm und werde damit wohl länger oder den Rest meines Lebens mit leben müssen... Und das ist hart!

Bei einem Psychologen bin ich aber nie gewesen, dass würde nach meiner Meinung nicht viel bringen. Die Ursache des Problems kann er ja auch nicht beseitigen...


Ich möchte Dir aber Mut machen! Du scheinst ja wieder Pläne zu machen! Das finde ich sehr wichtig!!!

Ich versuche jetzt auch meine Träume warzumachen, soweit es geht. Habe habe diese Woche eine Atlantiküberquerung nach einer letzten Nacht mit quasi Sturm gut in Südspanien beendet. Jetzt gehöre ich also auch zu dem nicht sehr exklusiven, aber doch recht kleinen Kreis der deutschen Atlantikübersegler auf ner Segelyacht.

Dies war noch einer meiner Träume und ich hätte vor 2 Jahren nach der Entdeckung meines Astrozytoms WHO II und der Stereotaxie Operation nicht gedacht, dass ich sowas noch mal machen könnte. Auf so einer Segelyacht ist man ja für 2 bis 3 Wochen völlig auf sich gestellt, was ärztliche Hilfe, Süsswasser, Elektrizität und Diesel angeht. Selbst, wenn man per Satellitentelefon heute überall anrufen und angerufen werden kann, kann Hilfe ja Tage entfernt sein...

Wenn Du magst, dass wir uns schreiben und versuchen uns bei unseren Problemen, gesundheitliche oder andere, helfen und was sehr wichtig ist, uns Mut machen, würde ich mich freuen.

Liebe Grüsse aus Paris,

Kai
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