Einzelnen Beitrag anzeigen
  #57  
Alt 26.09.2008, 12:41
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2008
Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Adenokarzinom mit Knochenmetastasen

Liebe Kirsten,

ich weiß wie sehr die Blutwerte erschrecken, aber keine Panik.

1. waren sie bei meiner Mutter schon genauso und niedriger - und haben sich erholt.
2. Hat jede Chemo nach Chemogabe einen ca. Zeitraum in dem die Blutwerte am niedrigsten sind. Das ist meist der Zeitraum irgendwo zwischen 5 und 15 Tagen nach Chemo, frag mal den Arzt, es weicht von Medi zu Medi ab. Der Arzt bestellt meist dann zur Blutkontrolle, wenn er den errrechneten Tiefstpunkt vermutet.
3. Die meisten Krankheiten übertragen sich per Tröpfchen Infektion. Das heißt über : DIE HÄNDE!!! Deswegen erkranken Ärzte so selten, sie waschen sich sehr oft die Hände. Man niest.... nimmt die Hand... man hustet, nimmt die Hand... In der Regel reicht es, wenn man die Hände nach jedem Toilettengang, vor allem vor jedem Besuch in jedem Fall gründlich wäscht und im Idealfall desinfiziert. Toilette am besten vor jedem Besuch des Pat. mit Sakrotan reinigen.
4. Sollten die Blutwerte von selbst nicht aufwärts finden, gibt es sog. Pusher. Beispielhaft Neupogen und Neulasta. Neupogen ist die etwas dezentere Methode, es verursacht weniger Knochenschmerzen (weil das Knochenmark angeregt wird, die Zellen eher in Blut auszuschütten) und ist besser dosierbar. Verabreicht wird per Spritze in den Bauch. Kann man auch selbst daheim. Vorteil: Die Leukozyten steigen sehr zeitnah wieder an. Nachteil: Das Knochenmark schüttet dann "Halbstarke" also noch nicht fertig ausgebildete Leukos aus. Die sind zwar "kampffähig", halten aber nicht so lange im Blut. Die Spritzen helfen also nur die Zeit zu überbrücken bis der Körper es wieder selbst im Griff hat.
5. KEINE rohen Speisen, nicht mal Obst. Soweit ich weiß ist Obst nur dann in Ordnung, wenn man die Schale ablösen kann. Frag da aber ncohmal nach.

Und eines zur Beruhigung: Meine Mutter hat sich im ganzen letzten 1 1/4 Jahr bei niemandem angesteckt. Bei Besuch immer für gute Durchlüftung sorgen und keine Nähe zulassen bei der angeniest werden könnte. Aber nicht allen Besuch verbieten, es sei denn, jemand ist krank. Gewissheit dass jemand gesund ist habt ihr nciht, in der Regel laboriert der Infekt ja schon eine WEile im Körper ehe er sich zeigt. Menschenansammlungen natürlich vermeiden.
Der Mann meiner Mutter und ich hatten im übrigen in der ganzen Zeit nicht eine einzige Erkältung (er ist Fahrleherer und sitzt Tag für Tag neben zig verschiedenen Fahrschülern im Auto!)- die ich sonst IMMER zuverlässig mindestens einmal im Jahr habe. Es mag Zufall oder unsere Seele sein, die das einfach nicht zulässt, aber de facto haben wir uns beide im Herbst gegen Grippe impfen lassen - obwohl das ja eigentlich gegen Erkältung nicht hilft.

So, ich hoffe, Du kannst jetzt ein bißchen durchatmen.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
Mit Zitat antworten