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Alt 19.12.2007, 13:40
Wolfhard Wolfhard ist offline
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Standard AW: Anstieg PSA Wert nach radikaler Prostata OP

Hallo
Bei einer hohen Zahl von Mitgliedern unserer SHG stieg nach einer Radikaloperation bei Prostata-krebs der PSA-Wert als Zeichen von erneutem Tumorwachstum wieder an. In diesem Fall bietet die Strahlentherapie im Bereich der Prostataloge eine zusätzliche Therapiemöglichkeit, auch wenn kein feingeweblicher Tumornachweis erfolgen kann, da der Tumor häufig noch sehr klein ist. Auch die bildgebenden Verfahren sind in den unteren PSA-Bereichen "blind".

Es gibt derzeit verschiedene postoperative Bestrahlungfsmöglichkeiten, wovon von den beiden nachgenannten das Erstere z.Zt. üblich ist:
• 3D konformale Bestrahlung ( 3DCRT )-Photonen CT gesteuerte 3 dimensionale Strahlenplanung mit Fixierung des Patienten; Bestrahlung mit 66-79 Gy= Wenn PSA< 10; 10-19,9; >20 – 85% ; 66%; 33% 5 Jahre PSA – Rezidiv frei, Studien von Hanks et al. Die dreidimensionale Bestrahlungstechnik erlaubt eine Anpassung an die anatomischen Begebenheiten.
• Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) – Photonen Spezifische Software in Verbindung mit dem Betrahlungsgerät erlaubt ein Maximum an Dosis in der Prostata unter maximaler Schonung des umgebenden Gewebes ( Darm; Harnblase ) Dosis: 75,6-81 Gy, verbesserte Dosisverteilung; extrem aufwändig, IMRT jedoch überlegen gegenüber 3DCRT hinsichtlich Ergebnissen und Nebenwirkungen; gilt derzeit als Goldstandard bei der Strahlenbehandlung des lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms.

Hier bei uns wurden alle Männer in den letzten Jahren 3D-konformal bestrahlt.
IMRT ist mir nur mit dem Standort Mannheim bekannt, was nicht heißt, dass es anderwo schon so ein Gerät im Einsatz gibt. Das zu erfahren ist mir etlichen Telefonaten verbunden.

Ist der PSA-Wert vor Beginn der Bestrahlung noch sehr niedrig (<1.2), sinkt der Wert nach Bestrahlung bei 45-70% der Patienten als Zeichen des Ansprechens häufig wieder auf Null ab. Es gibt Hinweise, dass noch nach 5 Jahren 35-50% dieser Patienten bei einem nicht meßbaren PSA-Wert bleiben. Diese Patienten scheinen durch die Strahlentherapie eine zusätzliche Chance auf Heilung zu haben. In einem solchen Fall ist ansonsten eine Hormontherapie ohne eine Chance auf Heilung der Standard.

Experten vertreten die Meinung, Bestrahlungen, die nach Feststellung eines Rezidivs erst bei PSA über 1.5 ng/ml durchgeführt werden, hätten im Mittel eine schlechtere Prognose, d.h. insgesamt schlechtere Langzeitergebnisse.

Der plötzliche Anstieg des PSA aus dem vorherigen Beitrag erklärt sich mir nicht. Dazu müßte man wirklich mehr zum zeitlichen Verlauf und zu den Ausgangsdaten wissen.

Alles gute zu Weihnachten
Wolfhard
www.prostata-sh.info
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