Hallo!

Mein Vater hat seit 6 Jahren Leukämie (CML) und spritz sich seitdem Interferon. Das hat bisher sehr gut geholfen und die Ärzte haben sogar einen Stillstand diagnostiziert.

Das Problem:
in den 6 Jahren hat sich mein Vater total von mir und meiner Mutter abgekapselt. Inzwischen schläft er 13-15 Stunden am Tag, dann ißt er (darüber sind wir ja froh!) und sieht fern. Er redet manchmal den ganzen Tag kein Wort mit meiner Mutter, es interessiert ihn nicht, wie es ihr geht, er will nichts unternehmen und wenn meine Mutter mal fragt, ob er mit ihr da oder dort hinfährt, dann schiebt er seine Krankheit vor. Wenn aber ER etwas machen will, dann geht es ihm immer sehr gut.

Meine Mutter kümmert sich wirklich rührend um meinen Vater, steht jeden Tag stunden in der Küche, nur damit er ein ausgewogenes Essen bekommt (er hat auch Zucker), geht mit zu den Ärzten, wenn es ihm mal einen Tag schlechter geht tut sie alles für ihn..

Und er ist so ungerecht!! Mein Vater unterstellt dann z.B. meiner Mutter, daß sie ihn in den Tod treiben will, wenn sie mit ihm spazieren gehen will...(ich muß dazu sagen, daß von dem jahrelangen Liegen nicht mehr alle Muskeln so fit sind)

Wenn er z.B. mit guten Blutwerten vom Arzt kommt, dann freut er sich gar nicht! Und wenn ich ihn frage wie es ihm geht, dann sagt er "geht schon" oder "schlecht". Nie sagt er "gut".
Es zermürbt meine Mutter und mich!
Ich habe manchmal das Gefühl, daß er gar nicht mehr kämpfen und leben will....

Kennt irgendjemand so ein Verhalten???