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Alt 20.06.2010, 11:58
Kyria Kyria ist offline
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Standard AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen

Hallo Kiska,

Deine Entscheidung finde ich sehr mutig und stark.
Kann auch gut verstehen, was Dich dazu bewegt.

Ich selbst bin Angehörige/Hinterbliebene eines Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs, der sich allen von den Ärzten vorgeschlagenen Behandlungen unterzogen hat und so mehrere Chemotherapien hinter sich gebracht hat.

Auch bei ihm gab es bereits bei der Diagnosestellung keine Aussicht auf Heilung, da der Lungentumor viel zu groß und ausgedehnt war.

Mein Angehöriger hat nach Diagnosestellung noch ein Jahr lang gelebt, er hatte gute und schlechte Zeiten dabei, überstand z.B.: zwei Lungenentzündungen und konnte auch noch eine Reise unternehmen.

Trotzdem frage ich mich nun im Nachhinein, ob es eigentlich sinnvoll war, diesen Kampf zu kämpfen, der von Anfang an aussichtslos war. Allerding ging mein Angehöriger davon aus, durch die Chemotherapien wieder gesund zu werden und unterzog sich daher bereitwillig allen Behandlungen.

Wäre ich in derselben Situation, ich weiß nicht, wofür ich mich entscheiden würde.

Aber ich denke, ich würde versuchen, möglichst viel über meine Krankheit in Erfahrung zu bringen. Würde wissen wollen, wie groß die Differenz ist, zwischen meiner Lebenserwartung als Unbehandelte und der als Behandelte.

Wenn man mit Chemo z.B.: noch circa ein Jahr Lebenserwartung hat und ohne Chemo nur noch drei Monate, dann könnte es vielleicht sinnvoll sein, sich dafür zu entscheiden, erstmal nur eine Chemo, möglichst ambulant, durchführen zu lassen.

Wichtig ist in jedem Fall, zu versuchen, ein mündiger Patient zu bleiben, denke ich. Nicht jeden Vorschlag der Ärzte sofort am eigenen Körper umsetzen lassen, sondern versuchen, den für sich selbst richtigen Weg zu finden.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute,

liebe Grüße
Kyria
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