AW: Nach OP rechtseitige Lähmung und Sprachstörung
Ach liebe Illy,
es ist so schwer. Ich habe während der ganzen Zeit Mama gegen jeden verteidigt. Hab sogar meinen Papa angeschrien, da ich nicht auch noch Kraft für ihn hatte. Er hat nicht kapiert, dass Mama bald sterben wird. Ich habe ja nicht nur geschlichtet und vermittelt zwischen meinen Eltern. Meine Mama hat dicht gemacht und mit mir hat sie geredet. Ich glaube, dass hat Papa verletzt besonders wenn sie immer gesagt hat, wie schön der Besuch von mir war.
Aber ich habe mich ja auch um alles andere gekümmert und ich war eingetragen in der Patientenverfügung. Also habe ich mich schon früh auf ihre Seite geschlagen und immer wieder versucht zu erklären, warum Mama anders ist.
Ich finde es schön, dass es ein guter Tag war. Und hoffe, dass bei euch heute schönes Wetter ist (vielleicht nicht zu warm wegen dem Kreislauf, aber trocken soll es sein). Das sind Momente, wo dein Mann die Kraft herholt, um weiter zu machen.
Und Mama wollte auch so lange wie möglich in ihrem Bett schlafen. Am Schluss ging es nicht mehr, aber da hat Papa auf dem Sofa neben ihr geschlafen und immer eine Hand bei ihr gehabt.
Papa bereut so vieles aus der Zeit. Aber Mama wußte doch, dass wir sie alle lieben. Sie meinte noch zu mir, dass sie eine tolle Familie hat, da wir uns kümmern und uns um sie sorgen... Und dann kamen die Tränen.
Papa hat ihren letzten Wunsch erfüllt. Sie konnte zu Hause sterben.
So jetzt hab ich genug sentimentales geschrieben...
Ich wünsche euch heute einen schönen Tag und hoffe, dass dein Mann das in vollen Zügen genießen kann....
Denk an euch
Ela
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