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Alt 10.09.2014, 17:50
fuesch12 fuesch12 ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo Sandi74,

hey, da hätten wir uns doch glatt getroffen ... ich war ja auch am 26.08. in Essen. Wahrscheinlich haben wir uns auch gesehen - aber eben nicht gekannt!

Ich möchte Dir gerne nochmal meine Beweggründe nennen, warum ich mich gegen die Biopsie entschieden habe....

Man hat mir die Biopsie angeboten und auf meine Frage hin, was sich dadurch für mich in der Behandlung ändert - kam folgende Antwort: NICHTS...sie wissen dann nur, wie bösartig der Krebs ist. Es gibt eben Unterschiede. Die einen Tumore streuen zu 95 % und die anderen eben nur zu 5 %. Die Behandlung bleibt jedoch die gleiche, wobei ich darüber aufgeklärt wurde, dass ich dann mit der eigentlichen Behandlung weitere 3 Wochen verlieren würde, da das Auge nach der Biopsie 3 Wochen zur Regeneration braucht.

Für mich stand sofort fest - NEIN, das will ich nicht. Ich habe mir vorgestellt, bei der Biopsie würde das Schlimmste eintreten..nämlich, dass der Tumor bei mir zu 95% streut - DAS wäre für mich das vorzeitige Todesurteil gewesen und damit könnte und kann ich nicht leben! So bleiben mir wenigstens immer nahezu 3 Monate, die ich halbwegs "normal" leben kann.

Es gibt ja eine weitere Bestrahlungsmöglichkeit in München mit dem Cyberknife. Hierzu habe ich direkt Kontakt mit Hr. Dr. Förster aufgenommen und ihm die Lage und Größe meines Tumors mitgeteilt, woraufhin er mir sofort die Brachytherapie ans Herz legte, da der Tumor sehr klein ist und ziemlich nah am Sehnerv liegt, kam für mich die Cyberknife-Bestrahlung nicht in Frage. Er versicherte mir auch nochmal, dass ich in Essen in den besten Händen wäre und er dort lange Zeit ebenfalls am Klinikum tätig war.

Über eins solltest Du Dir nur im Klaren sein...die Behandlung sollte so schnell wie möglilch erfolgen....jeder Tag bedeutet, dass der Tumor Mikrometastasen bilden kann und was das heißt, weißt Du ja sicherlich mittlerweile!

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Nun aber zum Stand bei mir....

gestern war ich in Essen zur Avastin-Injektion DAS war das schlimmste Erlebnis, was ich seit der Diagnose hatte. Einfach nur grauenvoll. Sollte ich diese Spritze nochmals benötigen, frage ich nach einer kurzen Vollnarkose. Bei mir hat die Betäubung nicht richtig gewirkt..ich habe alles gespürt. Ich hoffe jetzt nur, dass damit das Zellwachstum der Blutgefäße gestoppt werden kann und somit wenigstens das erreicht wird. Ich hab die ganze Fahrt von Essen nach Haan geweint.

Am 07.10. wird in Essen kontrolliert und ggf. dann auch gelasert!

Seit der Diagnose Strahlenretinopathie mit Makulaödem und irgenwelchen "wool-Herden" bin ich ganz schön down.
Das gestrige Erlebnis hat mich nicht gerade aufgebaut.

Morgen steht die Leberkontrastmittelsono an und ich bin megaaufgeregt und habe fürchterliche Angst! Mein Sohn (23) begleitet mich, weil ich nicht so weit allein fahren will.
Ich komme mir irgendwie vor, als würde ich auf die Schlachtbank geführt....

Für uns alle wünsche ich mir, dass uns stets der Mut und die Kraft erhalten bleibt, dieses Schicksal zu tragen.

Ganz liebe Grüße
Stephanie
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